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Thoraxdrainagen bei beatmeten Patienten — Indikationen, Technik der Plazierung, Komplikationen

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Grundzüge der Beatmung

Part of the book series: Klinische Anästhesiologie und Intensivtherapie ((KAI,volume 39))

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Zusammenfassung

Die klassischen Indikationen für eine Thoraxdrainage bei beatmeten Patienten sind der Pneumothorax, Hämatothorax und der Hämatopneumothorax [1,3,4, 5]. Bei chirurgischen Intensivpatienten sind diese Komplikationen besonders häufig Folge eines Thoraxtraumas. Ursache eines Pneumothorax ist in 72% der Fälle eine direkte Verletzung des Lungenparenchyms (am häufigsten durch frakturierte Rippen), in 20% liegt eine perforierende oder penetrierende Thoraxverletzung vor, wogegen Verletzungen der Trachea, der Bronchien und des Ösophagus zahlenmäßig eine untergeordnete Rolle spielen [1]. In 54% aller traumatischen Pneumothoraces liegt zusätzlich ein Hämatothorax vor, in 33% zusätzlich ein Haut- bzw. Mediastinalemphysem [1]. Aber auch im Rahmen einer Beatmungstherapie kann ein Pneumothorax entstehen. Besonders gefährdet sind Patienten, die mit hohen positiven Drucken beatmet werden müssen, und Patienten mit chronischer Bronchitis und Lungenemphysem, bei denen subpleurale Emphysemblasen leicht rupturieren können [4]. Abgesehen von wenigen Ausnahmen (z.B. kleiner abgekapselter Pneumothorax, Spitzenpneumothorax) sollte jeder Pneumothorax sofort drainiert werden, da sich daraus unter einer Beatmung jederzeit ein Spannungspneumothorax und damit ein akut lebensbedrohlicher Zustand entwickeln kann. Dagegen ist ein Haut- oder Mediastinalemphysem ohne gleichzeitig vorliegenden Pneumothorax primär nicht mit einer Thoraxdrainage zu behandeln. Hier gilt es, zunächst die Ursache durch ein Röntgenbild des Thorax, Bronchoskopie, Ösophagoskopie und Computertomogramm abzuklären und diese Ursache dann möglichst gezielt zu therapieren. Ein isoliertes Haut- oder Mediastinalemphysem, welches durch einen kleinen Schleimhautriß im Tracheobronchialbaum oder bei einer Alveolenruptur mit Luftübertritt ins interstitielle Gewebe und entlang der Blutgefäße ins Mediastinum entstanden ist, bedarf keiner Thoraxdrainage. Ist das Weichteilemphysem dagegen Folge einer Ruptur von Trachea, Bronchien oder Ösophagus bzw. einer größeren Lungenparenchymverletzung, so besteht in aller Regel zugleich ein Pneumothorax, welcher sofort mit einer Drainage zu therapieren ist [1]. Allerdings kann in diesen Fällen die Diagnose eines Pneumound auch Hämatothorax sehr schwierig sein, da durch das Hautemphysem das Röntgenbild des Thorax häufig nur eingeschränkt beurteilbar ist. Eine Therapie des Weichteilemphysems (kollare Mediastinotomie, subkutane Drainagen) ist nur bei einer Kompression der Trachea bzw. der großen intrathorakalen Venen mit entsprechender klinischer Symptomatik indiziert [1, 6]. In den letzten sechs Jahren war dies bei unseren Patienten auch bei grotesken Ausmaßen eines Weichteilemphysems nie der Fall.

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Konrad, F. (1991). Thoraxdrainagen bei beatmeten Patienten — Indikationen, Technik der Plazierung, Komplikationen. In: Kilian, J., Benzer, H., Ahnefeld, F.W. (eds) Grundzüge der Beatmung. Klinische Anästhesiologie und Intensivtherapie, vol 39. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00177-6_15

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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