Die sexuellen Perversionen und die psychiatrisch-forensische Bedeutung der Sittlichkeitsdelikte

Zusammenfassung

Um was es in diesem Beitrag zur Hauptsache geht, ist die strafrechtliche Behandlung der Sittlichkeitsvergehen. Und nicht nur um diese Delikte allein geht es, sondern um Perversionen überhaupt, die, falls sie vor Gericht führen, des öfteren nicht als Sittlichkeitsdelikte, sondern wegen eines anderen Tatbestandes geahndet werden. Dafür sei hier als Beispiel der stehlende Fetischist genannt. Darum steht dieser Betrag im dritten Band dieses Werkes, und darum muß zunächst in tunlicher Kürze von den sexuellen Perversionen, Störungen und Fehlhandlungen überhaupt gesprochen werden, und es sei dabei auch auf die Beiträge von Ehrhardt u. Villi ger und Rylander in diesem Band verwiesen, bevor der gewichtigere gerichtlich-psychiatrische Teil folgt. Warum geschieht dies dennoch nicht in den Bänden, welche die Grundlagen und die klinische Psychiatrie behandelt ? Man kann dieser Frage am besten mit einer Gegenfrage begegnen: Warum fällt die Sexualpsychopathologie überall, wo sie in ein System der Geisteskrankheiten und psychischen Störungen eingereiht wird — nicht nur in das Kraepelinsche, in andern ist es sogar noch schlimmer —, aus dem Rahmen heraus ? Zeigen wir es an einigen neueren Beispielen der deutsch geschriebenen Literatur.