Zusammenfassung
Der Begriff des „Endogenen“ in der Psychiatrie leitete sich von der Annahme ab, daß die Seele unabhängig vom Körper und unabhängig vom Erleben der Umwelt, „von innen heraus“ erkranken könne. Solche Vorstellungen sind dem modernen Denken problematisch geworden. Tatsächlich aber gibt es häufige und schwere Geistesstörungen, bei denen man bis heute keine ursächlichen Zusammenhänge mit körperlichen Störungen oder mit dem schädigenden Erleben einer ungünstigen Umwelt aufgedeckt hat — oder wenigstens keine derart deutlichen Zusammenhänge, daß sie von der Mehrheit der Kliniker als erwiesen anerkannt würden. An diesen Psychosen ist der Ausdruck der „endogenen“ hängen geblieben. Wenn man also heute von „endogenen“ Geistesstörungen spricht, so meint man damit zunächst nur „Geistesstörungen unbekannter Genese“.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1969 Springer-Verlag Berlin-Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Bleuler, E. (1969). Die „endogenen“ Geistesstörungen. In: Lehrbuch der Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00125-7_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-00125-7_10
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-00126-4
Online ISBN: 978-3-662-00125-7
eBook Packages: Springer Book Archive