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Zusammenfassung

Die industrielle Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat der Herstellung und der Verwendung von Meßgeräten in den mannigfachen Fabrikationsbetrieben und Laboratorien eine früher nicht gekannte Bedeutung verliehen, die das ganze Wissensgebiet von einem Anhängsel der industriellen Fertigung zu einem großen, selbständigen Fachgebiet aufsteigen ließ. Die chemische Industrie ist bei dieser Entwicklung an führender Stelle beteiligt, da gerade sie dringend auf eine umfangreiche Anwendung der Meßtechnik angewiesen ist, um ihre teils sehr verwickelten Prozesse übersehen zu können und deren Ablauf in der Hand zu behalten. Im Rahmen dieser Meßtechnik kommt der Temperaturmessung und damit auch der Temperaturregelung eine besondere Bedeutung zu, weil die Messung der Temperaturen die grundlegende Voraussetzung für das Fahren irgendeines chemischen Prozesses ist, entweder um die Gleichgewichtstemperatur eines chemischen Ablaufes einzuhalten oder aber zum Erreichen von genügend hohen Wirkungsgraden nahe an die Grenzbelastung der Apparatur heranfahren zu können. Der oft angeführte Satz, daß alle chemischen Reaktionen mit dem Druck linear, aber mit der Temperatur quadratisch an Intensität gewinnen, dürfte trotz der groben Vereinfachung in der Darstellung die Bedeutung der Temperaturmessung besonders deutlich erkennen lassen. So verwickelt auch die chemischen Vorgänge sein mögen, so sind doch die geforderten Meßaufgaben oft gleich oder zum mindesten so ähnlich, daß sich in der Praxis gewisse Gebrauchsnormen der Fertigung oder der Anwendung ergeben haben, die durch die Tätigkeit von Fachausschüssen noch zusätzlich abgegrenzt wurden, so daß sich die Temperaturmessung in den Betrieben der chemischen Industrie als ein wohlgeordnetes Sachgebiet darstellt, welches aber auch dadurch erst eine Möglichkeit erhält, im wesentlichen Umfang zufriedenstellend dargestellt zu werden. Selbstverständlich sind alle Dinge im Fluß, aber jede Laboratoriumsausführung muß erst durch das Fegefeuer der betrieblichen Bewährung und Erprobung gehen, und manch guter meßtechnischer Gedanke scheiterte in der betrieblichen Praxis an nicht voraussehbaren, teilweise nebensächlichen Umständen. Der an den Bedingungen des Betriebes geschulte Praktiker hat schon eher einen Blick für die „Dauerhaftigkeit“ von Meßgeräten, dürfte aber erst dann seine Aufgabe voll erfüllen, wenn er den Herstellern der Geräte Anregungen gibt über die notwendige Umgestaltung, um die Instrumente dann zu bewährten Helfern im Betrieb zu machen. In der chemischen Industrie ist der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen Herstellern und Verbrauchern von Meßgeräten stets sehr eng gewesen, so daß eine unterschiedliche Beurteilung von Geräten selten entstand. Im allgemeinen aber greift der Hersteller eines Gerätes zur Feder, um die Vorteile seines Erzeugnisses zu schildern; hier soll der Weg gegangen werden, daß vom Blickwinkel des geschulten Verbrauchers aus das Sachgebiet aufgezeigt wird. Es wird damit der zusätzliche Zweck verfolgt, daß der Neuling auf dem Gebiet etwas von den Gesichtspunkten erfährt, die bei der Anwendung der Geräte zu beachten sind, und dadurch um so eher in die Lage kommt, auf diesem Gebiet erfolgreich zu arbeiten. Entsprechend diesen Betrachtungen werden nur Geräte und Meßverfahren beschrieben, die Eingang in die betriebliche Praxis gefunden haben, reine Laboratoriumsausführungen werden nicht behandelt.

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Winkler, O. (1964). Temperaturmessung. In: Hengstenberg, J., Sturm, B., Winkler, O. (eds) Messen und Regeln in der Chemischen Technik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00100-4_1

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