Zusammenfassung
Als flugbegabte Wesen, die rasch weite Strecken zurücklegen können, müssen Vögel natürlich imstande sein, bestimmte, für sie lebenswichtige Orte von weit her wieder aufzufinden. Man ist geneigt anzunehmen, daß ein wegfliegender Vogel, ähnlich wie eine Biene, sich die überflogene Gegend genau merkt und auf demselben Wege zurückkehrt, den er beim Abflug gewählt hat. Da Vögel sehr gut sehen und aus der Höhe herab weite Strecken überschauen können, so liegt es ja nahe, eine solche Gesichts- „Orientierung“ für alle Fälle anzunehmen. In der Tat stimmen diese Verhältnisse für geringere Entfernungen, also für den näheren und den weiteren Umkreis um das Nestgebiet, und es hat sich neuerdings herausgestellt, daß wenigstens gewisse Standvögel nicht mehr heimfinden, wenn man sie „verfrachtet“, d. h. in geschlossenen Behältnissen mit der Bahn oder dem Flugzeug verschickt und sofort freiläßt. Sämtliche in einer bestimmten Gegend gefangenen Habichte, die einige 100 km von ihrer Brutheimat entfernt aufgelassen wurden, kamen bis auf einen einzigen anscheinend nicht wieder zurück; einige wurden nicht allzuweit vom Auflassungsorte nach Wochen erlegt; sie hatten also keine Anstalten gemacht, die Heimat wieder aufzusuchen.
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Heinroth, O. (1955). Wie findet sich ein Vogel zurecht?. In: Aus dem Leben der Vögel. Verständliche Wissenschaft, vol 34. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00070-0_22
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