Zusammenfassung
Wer von der Lektüre der älteren Erzählwerke zu der des Buches der Sprüche Salomos sich wendet, gelangt in eine völlig andere Welt. Statt auf lebendige Erzählungen stößt er auf kurze Einzelsprüche, die meist unverbunden nebeneinanderstehen. Nicht auf die großen geschichtswendenden Taten Jahwäs wird verwiesen, sondern auf alltägliche Wechselfälle im Leben des einzelnen, auf Freud und Leid, Familie und Arbeit, Handel und Landwirtschaft, bis hin zum spöttischen Blick auf den Faulen, der nicht aus dem Bett kommt, sondern sich darin dreht wie die Tür in der Angel (26, 14). Kein anderes alttestamentliches Buch hat so enge Verbindung zu den Texten aus dem alten Ägypten und dem Zweistromland wie die Weisheit — so nennt der Israelit diese Art von Literatur; die Verwandtschaft reicht so weit, daß Sprüche 22, 17–23, II offenbar die hebräische Übersetzung eines viel älteren ägyptischen Weisheitsbuches (des Amen-em-ope) darstellen.
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Koch, K. (1963). Dichtung am Hof und Heiligtum. In: Das Buch der Bücher. Verständliche Wissenschaft, vol 83. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00063-2_3
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