Zusammenfassung
Das vorangegangene Kapitel hat argumentiert, dass die Arbeitenden mit der Weltentrennungserfahrung zu der Diagnose einer Entwertung von Produktionsarbeit im betrieblichen Entwicklungsgang kommen. Diese Diagnose konfrontiert das Argument einer betrieblichen Gemeinschaft mit begründetem Zweifel und konkretisiert die Bedrohung als eine gesteigerte soziale Abstiegsangst. Im zweiten Schritt der komparativen Analyse arbeitet dieses Kapitel heraus, welche praktischen Konsequenzen auf diese Diagnose folgen, wie die Arbeitenden also ihre Ansprüche in dieser Situation noch einzubringen suchen.
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Notes
- 1.
Zur Verdeutlichung: Die ‚kritikgetriebene Vergemeinschaftung‘ ist demnach der empirisch nachweisbare Prozess, in dessen Zuge die Arbeitenden das Weltenverhältnis als bedrohlich (konfliktgeladen) erleben und es mit diesem eigenen Mittel der Selbststärkung als Praktiker in kritischer Abgrenzung bearbeiten. Die ‚Vergemeinschaftung im Konflikt‘ beschreibt – vom Standpunkt des wissenschaftlich Beobachtenden gesehen – eine allgemeine Form, in dessen Richtung die betriebliche Gemeinschaft ausgehandelt wird.
- 2.
Deutlich wird dies auch schon erstens beim doppelten Druckaufbau, der den gesamten Betrieb unter Druck setzt, aber auch einen spezifisch für die Arbeitenden wirkenden Druck enthält sowie zweitens bei den Theorien über die fremde Welt, welche den Arbeitenden die Unterschiede deutlich vor Augen führen (siehe Abschn. 6.1.).
- 3.
Inspiriert ist die Bezeichnung dieses Phänomens als ‚Immunisierung‘ auch dadurch, dass die Arbeitenden, wie in Abschn. 6.1.3. beschrieben, auf einen notwendigen Schutzschild verweisen, der sie vor Bedrohungen aus der fremden Welt abschirmt. Diesen Schutzschild bauen sie sich als praktische Konsequenz nun selber auf.
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Brunsen, H. (2022). Praktische Konsequenzen der Kritik: Vergemeinschaftung zwischen Notwendigkeit und Konflikt. In: Wir und die fremde Welt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36687-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-36687-2_7
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-36686-5
Online ISBN: 978-3-658-36687-2
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