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Abriss der historischen Entwicklung der physischen Grundlagen angeeigneter physischer Landschaft

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Landschaftstheorie und Landschaftspraxis

Part of the book series: RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft ((RFSRL))

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Zusammenfassung

Fokussierte sich Kap. 3 auf die Entwicklung der Landschaftsverständnisse im deutschen Sprachraum, ergänzt Kap. 5 diese durch die Darstellung der Grundzüge der Entwicklung der als Landschaften gedeuteten physischen Räume. Hier werden die Einschreibungen gesellschaftlicher Entwicklungen in physische Räume fokussiert, etwa durch Rationalisierung und Industrialisierung, aber auch der materiellen Folgen und Nebenfolgen der Postmodernisierung, wie der partiellen Auflösung moderner räumlicher Ordnungen. Fallbeispiele sind (post)sozialistische sowie US-amerikanische Raumentwicklungen.

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Notes

  1. 1.

    Globalisierung lässt sich als „Prozess der Herausbildung einer Weltgesellschaft und einer globalen Kultur, in der transkontinentale Vernetzungen und Mobilitäten einen strukturellen Wandel“ (Castells, 1991, S. 130) erfahren, verstehen.

  2. 2.

    Diese Einteilung von Bürgerin und Bauer wird durch den Ackerbürger ergänzt. Hauser und Kamleithner (2006) verweisen im Zusammenhang des vielfach komplexen Verhältnisses zwischen Stadt und Umland im Mittelalter auch auf die besondere Situation der Suburbien hin: Die in der Regel weder ein vollwertiger Teil der Stadt noch des Landes gewesen seien, sondern durchaus einen gesonderten Rechtsbereich darstellten, der beispielsweise auch einem Kloster unterstehen konnte.

  3. 3.

    Eine Möglichkeit, dieser Einschränkung Herr zu werden, ist die „Identität von Transportgut und Transportmedium“ (Winiwarter & Knoll, 2007, S. 220). Die beiden wichtigsten Beispiele hierfür sind der Trieb von Viehherden, „mitunter über mehrere hundert Kilometer, wie im europäischen Ochsenhandel gebräuchlich, und das Verflößen von Stammholz“ (Winiwarter & Knoll, 2007, S. 220).

  4. 4.

    Wobei die Zuschreibung von Harmonie – zumindest in weiten naturschutzfachlichen Kreisen – dann endet, wenn Neophyten (wie etwa die Douglasie) in dem betreffenden Wald zu finden sind (vielen Dank für diesen Hinweis an Florian Weber).

  5. 5.

    Als problematisch erwies sich dabei vielfach ein ungleichzeitiger Aufbau eigentlich aufeinander bezogener Systeme der Ver- und Entsorgung: „So wurden nach der Inbetriebnahme des ersten Wasserwerks in Berlin 1856 viele Privathaushalte mit Leitungswasser versorgt, was den Betrieb eines modernen Wasserklosetts ermöglichte. Diese entwässerten dann aber in Ermangelung einer unterirdischen Kanalisation vielfach noch in die Rinnsteine der Straßen“ (Winiwarter & Knoll, 2007, S. 193).

  6. 6.

    In der Zeit der Systemgegensätze wurden Staaten häufig mit den Bezeichnungen ‚Erste Welt‘, ‚Zweite Welt‘ und ‚Dritte Welt‘ kategorisiert. Die ‚Erste Welt‘ bildeten die demokratisch-marktwirtschaftlichen Staaten mit einem hohen Bruttoinlandprodukt (bis heute auch als ‚der Westen‘) bezeichnet, die ‚Zweite Welt‘ wurde aus den realsozialistischen Staaten in Ostmittel- und Osteuropa wie auch Asien gebildet (auch ‚der Osten‘), die Bezeichnung ‚Dritte Welt‘ bezog sich auf jene Staaten, die ein geringes Bruttoinlandsprodukt erwirtschafteten sowie eine starke Ausrichtung auf die Primärproduktion aufwiesen (auch ‚der Süden‘ oder ‚Entwicklungsländer‘). Heute gilt, infolge des Zusammenbruchs des Realsozialismus sowie der Differenzierung der Staaten ‚des Südens‘, diese Kategorisierung als überholt, insgesamt gelten Kategorisierungen als schwierig, da sich Staaten und Volkswirtschaften zunehmend differenziert entwickeln.

  7. 7.

    Im Kontext der ökonomischen Verwertbarkeit stellt Ha (2006, o. S.) fest: „Hybridität verkauft sich gut, weil sie für sexy gehalten wird“.

  8. 8.

    Die Metapher des Schmelztiegels erscheint in doppelter Hinsicht jedoch euphemistisch: Zum einen bedeutete „das Verschmelzen in erster Linie die Anpassung der Einwanderer an die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen eines Bevölkerungssegments, nämlich des angloamerikanischen“ (Schneider-Sliwa, 2005, S. 14), Hervorh. i. O.), zum anderen waren die Vereinigten Staaten auch von Personen bevölkert, mit denen eine Verschmelzung nicht vorgesehen war: Schwarze und Indigene.

  9. 9.

    Realerbteilung bedeutet, dass der Besitz – in diesem Kontext insbesondere wichtig, das Land – so aufgeteilt wird, das jeder Erbberechtigte ein Teil des Besitzes erhält (verbreitet z. B. in Süddeutschland). Im Anerbenrecht wird das Erbe geschlossen an eine einzige Person (in der Regel an den ältesten Sohn) vererbt. Mit der Realerbteilung geht eine zunehmende Flurzersplitterung einher.

  10. 10.

    Aufgrund der unterschiedlichen Schnittmengen dieser Prozesse aggregieren sich in bestimmten Quartieren beispielsweise junge schwarze Familien mit einem mittleren sozialen Status, oder ältere weiße Paare mit hohem sozialen Status.

  11. 11.

    In den Vereinigten Staaten wird unter ‚Barrio‘ ein Viertel verstanden, das primär von Menschen lateinamerikanischer Herkunft bewohnt wird.

  12. 12.

    Bei der Konstruktion von Idealtypen im Sinne von Max Weber (1988a) handelt es sich um Konstrukte, mit dem Ziel, die chaotische Vielfalt unterschiedlicher soziale, politischer und ökonomischer Systeme zu gliedern und Sinnzusammenhänge zu veranschaulichen. In der Bildung von Idealtypen wird ein Gesichtspunkt oder eine begrenzte Zahl von Gesichtspunkten eines Phänomens gesteigert. So wäre der Idealtypus einer ‚Industrielandschaft‘ dadurch konstruiert, dass die physischen Grundlagen eines Raumes allein durch Industrie (und den mit ihr verbundenen Infrastrukturen, wie Straßen, Stromleitungen, Verladegleise) geprägt sind. Anhand der Darstellung von Idealtypen lassen sich Vergleiche zu anderen Idealtypen ziehen (‚Industrielandschaft‘ im Vergleich zu ‚Agrarlandschaft‘) oder aber es lassen sich idealtypische Zustände mit Konstrukten vergleichen, die auf phänomenologischer oder empirischer Grundlage entstanden sind (z. B. Vergleich Idealtypus ‚Industrielandschaft‘ zum heute als ‚Ruhrgebiet‘ beschriebenen Raum).

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Kühne, O. (2021). Abriss der historischen Entwicklung der physischen Grundlagen angeeigneter physischer Landschaft. In: Landschaftstheorie und Landschaftspraxis. RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34746-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34746-8_5

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-34745-1

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