Am Energie-Großhandelsmarkt, speziell am Terminmarkt, ist eine Vielzahl unterschiedlichster Akteure aktiv. Genannt seien hier Kraftwerksbetreiber, Handelshäuser sowie Weiterverteiler bzw. Versorger. Die Akteure verfolgen individuelle Ziele und setzen daher unterschiedliche Instrumente ein, um ihre jeweiligen Portfolien zu bewirtschaften. Wie an den Terminmärkten des Finanzmarktes werden auch am Energiemarkt Optionen gehandelt. Im Jahr 2018 wurden an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig Optionen im Volumen von 192 TWhFootnote 1 gehandelt, was die Bedeutung dieses Instrumentes unterstreicht.

Im Folgenden soll dieses Instrument näher beleuchtet werden. Dazu erfolgt eine allgemeine Beschreibung des Instrumentes „Option“. Weiterhin wird dann ausführlicher die Sicht der Erwerber und Verkäufer von Optionen beschrieben. Darauf aufbauend kann etwas ausführlicher skizziert werden, in welchen Fällen Optionen in der Energiewirtschaft Anwendung finden können. Zur Bewertung dieses Finanzinstrumentes gibt es mittlerweile eine beeindruckende Zahl an Methoden und Ansätzen sowie eine nicht minder beeindruckende Zahl an Büchern, Artikeln und Aufsätzen. An der Stelle soll nur kurz ein Weg zur Ableitung eines der gängigen Bewertungsmodelle skizziert werden. Den Abschluss bildet die Beschreibung einiger Parameter, die in der Bewertung von Optionen und im täglichen Umgang mit ihnen regelmäßig Anwendung finden.