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Imagination und Bildlichkeit in der Ökonomie – eine Einführung

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Book cover Imagination und Bildlichkeit der Wirtschaft

Zusammenfassung

Die Einführung informiert über die Intention des Buches: einen Aspekt des wirtschaftenden Menschen in den Vordergrund zu stellen, der in der zeitgemäßen Ökonomik wenig untersucht wird – nämlich seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen, zu deuten, zu produzieren und zu teilen und darauf seine sozialen Wahrnehmungen und sein soziales Handeln zu begründen. Genau dieser Aspekt ist bei Adam Smith in der Theory of Moral Sentiments zu finden, wurde in der Geschichte der ökonomischen Theorie bald vergessen, in der Neoklassik geleugnet und bleibt im Wissenskonzept von Hayek nur einer selbst ernannten Elite von original thinkers vorbehalten.

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Notes

  1. 1.

    In vielen Wissenschaften hat eine „ikonische Wende“ stattgefunden, auch als „iconic“, „pictorial“, „imagic“ oder „visualistic turn“ bezeichnet. Beispiele aus der Wirtschaftssoziologie bzw. den Wirtschaftswissenschaften sind: (1) die These von Andreas Langenohl (2010), dass die Finanzmärkte langfristig durch ein „Imaginäres“ erklärt werden müssen, Langenohl rekurriert dabei vor allem auf Cornelius Castoriadis (1990); (2) der Befund von Elena Esposito, durch die Entwicklung der Wahrscheinlichkeitsrechnung sei es ab der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einer „Realitätsverdoppelung“ gekommen: sie meint die neue mit Wahrscheinlichkeitstheorien, d. h. fiktional berechnete Welt, die aber im Hinblick auf Zukunftsentscheidungen keine Sicherheit, aber dennoch Orientierung bieten kann: „Das Wahrscheinliche ist fiktional, aber nur deshalb funktioniert es, und nur deshalb bietet uns jene Orientierungsmöglichkeiten, die die ‚reale Realität‘ nicht bieten kann“ (Esposito 2014, S. 55). Aber diese basieren notwendig auf Szenarien: „Man entwickelt ein Szenario für die Zukunft und entscheidet sich dann in der Gegenwart, man definiert das Sichere über das Unsichere“ (ebenda. S. 83). (3) Ekaterina Svetlova entwickelt den Ansatz, man müsse ein kontrafaktuelles Denken als analytisches Werkzeug für Finanzentscheidungen verstehen: Investoren „sehen“ etwas, was andere nicht „sehen“ (vgl. Svetlova 2009): bzw. allgemeiner: „Equities are made valuable while they are constructed as „investment objects“ by means of models and stories; however, models’ results are frequently guided by the imagination and narratives of their users.“ (Svetlova 2018, S. 152); (4) die Analysen von Birger Priddat, z. B. in einer direkten Kritik der Standardökonomie: „Vieles, was in der Ökonomik bisher als Preis/Mengen/Qualitätsbewertung gerechnet wird, erweist sich als durch Kommunikations- und Narrationsprozesse moduliert. Erwartungen z. B. sind narrativ wie kommunikativ generierte kognitive Programme oder Skripten, die mit erzähltheoretischen Konzepten (Fiktion, Simulation, Imagination) konziser erschlossen werden können als mit den kognitivistischen Bestimmtheiten, die sich die Ökonomie selbst verleiht.“ (Priddat 2016, S. 83). Aber Narrationen könnte man auch direkt auf eine Basis von Bildlichkeit beziehen. (5) die Analysen von Jens Beckert, dass ökonomische Entscheidungen notwendig unter Bedingungen fundamentaler Ungewissheit stattfinden, sie müssen deshalb in Fiktionen verankert sein: „‚Fiktionalität‘ umfasst die Vorstellungen des zukünftigen Zustands der Welt und der kausalen Mechanismen, die zu diesem Zustand führen. Akteure werden durch diese Imaginationen der Zukunft motiviert und organisieren ihre Handlungen auf ihrer Grundlage. Da die Vorstellungen nicht an die empirische Realität gebunden sind, ist Fiktionalität auch eine Quelle der Kreativität“ (Beckert 2011, S. 1). Beckert weist in seinem neuen Buch Imaginative Zukunft „Bilder der Zukunft eine tragende Rolle“ für ein Verständnis des Kapitalismus zu (S. 13). Sein Ansatz basiert auf dem Konzept von „fiktionalen Erwartungen“. Sie werden definiert als „Bilder, die ein Akteur in seiner Vorstellung heraufbeschwört, wenn er über zukünftige Zustände der Welt nachdenkt […]“ (Beckert 2018, S. 23 f.), aber Beckert entwickelt seine Theorie in den Termini von Narrationen und spricht kaum explizit über Bilder.

  2. 2.

    Vgl. dazu den Schwerpunkt „Bildlichkeit und Verlust von Bildlichkeit in Philosophie und Ökonomie“ in der Allgemeinen Zeitschrift für Philosophie Band 41(3) mit den Aufsätzen Graupe (2016a), Schneider (2016), Ötsch (2016b) und Zeyer (2016).

  3. 3.

    Vgl. zu Folgendem Ötsch und Graupe (2018).

  4. 4.

    „Ein Bild zu machen setzt die Fähigkeit voraus etwas als ein Bild wahrzunehmen, und etwas als ein Bild und nicht nur als ein Objekt wahrzunehmen bedeutet auch, imstande zu sein, eines zu machen.“ (Jonas 1995, S. 114). Dabei wird nach Jonas eine zweifache simultane Wahrnehmungsleistung aktiviert: des Gegenstandes als Gegenstand und des Bildes als Bild: „Ähnlichkeit muss […] als ‚bloße Ähnlichkeit‘ perzipiert werden und dies involviert mehr als bloße Perzeption. Bildlichkeit in der Tat ist nicht eine Funktion des sinnlichen Ähnlichkeitssatzes, sondern eine begriffliche Dimension für sich, innerhalb welcher alle Ähnlichkeitsgrade vorkommen können. Noch der größte läßt das Bild ein ‚bloßes Bild‘ bleiben, noch der kleinste kann es ein Bild des fraglichen Gegenstandes sein lassen, solange die beabsichtigte Beziehung erkennbar ist. In all diesen Graden ist das Bild, durch die Ähnlichkeitsbeziehung, das Bild von etwas, dem abgebildeten Gegenstand, mit dem selbst die beste Ähnlichkeit niemals verschmilzt. Also muss die Wahrnehmungsgleichung, die der Ähnlichkeitserfah-rung zugrunde liegt, durch eine Distinktion qualifiziert werden, die selber nicht wahrnehmungsfähig ist. Diese Distinktion […] ist zweifach: das Bild muss von seinem physischen Träger unterschieden werden, und der abgebildete Gegenstand von beiden. Mit dieser doppelten Distinktion kann Bildähnlichkeit als „bloße Ähnlichkeit“ wahrgenommen werden.“ (Ebenda, S. 115). Zu der Fülle der Aspekte allein um den Begriff mental imaginery vgl. die Aufsatzsammlung unter https://philpapers.org/browse/mental-imagery.

  5. 5.

    Husserl, Edmund: Phantasie und Bildbewusstsein (1904/1905). In: Ders.: Phantasie, Bildbewußtsein, Erinnerung. Zur Phänomenologie der anschaulichen Vergegenwärtigung. Den Haag/Boston/London (1980, S. 18 g), zitiert nach Morschek (2014, S. 48).

  6. 6.

    „Damit erhalten innerhalb der intellektuellen Fähigkeiten die imaginativen gegenüber den kognitiven eine ganz außerordentliche Bedeutung. Denn nicht mit Hilfe des reinen Denkens, sondern mit Hilfe der Einbildungskraft ordnen wir die Welt der Impressionen nach kausalen Gesichtspunkten. Mittels imagination legt das betrachtende Subjekt gleichsam eine Ordnungsstruktur in die Welt der Sinnesinformationen, vorausgesetzt, dass wir über eine Kausalerfahrung, also über die Erfahrung einer bestimmten Abfolge von Ereignissen verfügen. Diese Eindrücke, diese ‚Bausteine‘ unserer Erfahrung, werden dann von der Einbildungskraft in bestimmter Weise zusammengefügt. Kausale Beziehungen sind […] durch konkrete Erfahrungen nahegelegte Zutaten des betrachtenden Subjekts, die – fälschlicherweise – in die Objektwelt projiziert und dann als Eigenschaften der Ereignisse angenommen werden.“ (Streminger 1994, S. 165. Hervorhebungen im Original).

  7. 7.

    „The idea of a substance as well as that of a mode, is nothing but a collection of simple ideas, that are united by the imagination.“ „Identity […] is […] a quality, which we attribute to [different perceptions], because of the union of their ideas in the imagination, when we reflect upon them.“ (Hume 1960, S. 15 f. und 260).

  8. 8.

    Seine diesbezüglichen Vorstellungen hat Smith vor allem in der History of Astronomy formuliert, die posthum 1795 publiziert wurde: „A system is an imaginary machine invented to connect together in the fancy those different movements and effects which are already in reality performed.“ (Smith 1980, S. 66). Als Überblick über den Newtonianismus bei Smith vgl. Berry (2006).

  9. 9.

    „The ‚world‘ (both natural and social) is, as a unified ‚system‘ constituted or given to us by our own imaginations. Thus all of the talk in The Theory of Moral Sentiments about nature as a whole is itself an ‚invention of the imagination‘. Or more bluntly put, both The Theory of Moral Sentiments and The Wealth of Nations are themselves, qua systems or unifying accounts, ‚inventions of the imagination‘.“ (Griswold 1999, S. 339).

  10. 10.

    „As we have no immediate experience of what other men feel, we can form no idea of the manner in which they are affected, but by conceiving what we ourselves should feel in the like situation. […] By the imagination we place ourselves in his situation, we conceive ourselves enduring all the same torments, we enter as it were into his body, and become in some measure the same person with him, and thence form some idea of his sensations, and even feel something which, though weaker in degree, is not altogether unlike them.“ (Smith 1976, S. 9).

  11. 11.

    „Sympathy, though its meaning was, perhaps, originally the same, may now, however, without much impropriety, be made use of to denote our fellow-feeling with any passion whatever.“ (Smith 1976, S. 10). Griswold (2006, S. 2) spricht von „sympathetischer Imagination“.

  12. 12.

    Zu den vielfältigen Operationen, die dabei beteiligt sind, vgl. Ötsch (2016b).

  13. 13.

    „When I endeavour to examine my own conduct, when I endeavour to pass sentence upon it, and either to approve or condemn it, it is evident that, in all such cases, I divide myself, as it were, into two persons; and that I, the examiner and judge, represent a different character from that other I, the person whose conduct is examined into and judged of. The first is the spectator, whose sentiments with regard to my own conduct I endeavour to enter into, by placing myself in his situation, and by considering how it would appear to me, when seen from that particular point of view. The second is the agent, the person whom I properly call myself, and of whose conduct, under the character of a spectator, I was endeavouring to form some opinion. The first is the judge; the second the person judged of. But that the judge should, in every respect, be the same with the person judged of, is as impossible, as that the cause should, in every respect, be the same with the effect.“ (Smith 1976, S. 101 ff.)“ „Smith proposes an impartial spectator, not an impartial actor, account of moral judgment. Sentiments are moral or virtuous when approved by the impartial spectator, and therefore the ‚theory of moral sentiments‘ is a theory of the spectator’s approval of the emotions.“ (Griswold 1999, S. 104).

  14. 14.

    Das Selbstbild entsteht erst aus den imaginierten Bewertungen der anderen:„Were it possible that a human creature could grow up to manhood in some solitary place, without any communication with his own species, he could no more think of his own character, of the propriety or demerit of his own sentiments and conduct, of the beauty or deformity of his own mind, than of the beauty or deformity of his own face. All these are objects which he cannot easily see, which naturally he does not look at, ‘and with regard to which he is provided with no mirror which can present them to his view’. Bring him into society, and he is immediately provided with the mirror which he wanted before.“ (Smith 1976, S. 110, die Zitierung stammt von Treatise on Human Nature von David Hume II.ii.5).

  15. 15.

    Bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts war in den USA Says Hauptwerk Traité d’économie politique (Say 1971, das erstmals 1803 erschienen und 1816/1817 erstmals ins Englische übersetzt worden ist), das populärste Lehrbuch.

  16. 16.

    Nach Tellmann (2007, S. 30) entsprach diese Ansicht einem Zeitgeist im gesellschaftlichen Denken. Vgl. auch Whale (2004) zum Abbau der Rolle der Imagination im politischen Denken in den Jahrzehnten nach Smiths Tod.

  17. 17.

    Zum Einfluss von Wordsworth auf Marshall vgl. Bronk (2009, S. 15 ff.).

  18. 18.

    Mill, J.S.: Autobiography (ursprünglich publiziert 1873), Penguin (1989, S. 123), hier zitiert nach Bronks (2009, S. 38).

  19. 19.

    Imagination „is the power by which one human being enters into the mind and circumstances of another. […] It is one of the constituents of the historian; […] Without it nobody knows even his own nature, further than circumstances have actually tried it and called it out; nor the nature of his fellow-creatures, beyond such generalisations as he may have been enabled to make from his observation of their outward conduct.“ (Mill 2003, S. 65 f.).

  20. 20.

    Jevons spricht statt Personen auch von Trading Bodies. Diese werden in Analogie zu den Gravitating Bodies in der Newtonschen Mechanik konzipiert.

  21. 21.

    Die „Innen-Welt“ der Akteure erscheint im Nutzen- bzw. Präferenzansatz als zur Gänze objektiviert. Ökonomisch handelnde Menschen sind hier „prinzipiell durch nichts außer ihrem Etikett qualitativ von Automaten oder Programmen unterscheidbar.“ (Blaseio 1986, S. 140). Vgl. auch Brodbeck (2009, S. 751).

  22. 22.

    In dieser Deutung muss eine prinzipielle Trennung des Gegenstandsbereichs der Ökonomie von der Ethik unternommen werden. Dies hat insbesondere Lionell Robbins in seinem Essay on the Nature and Significance of Economic Science unternommen. Robbins definiert Ökonomie nicht mehr in Bezug auf einen Gegenstand bzw. auf einen Erkenntnisbereich, der unabhängig von der ökonomischen Theorie gegeben ist (das nennt Robbins „materialistische“ Definition der Ökonomie), sondern als eine spezifische „Wissenschaft, die das menschliche Verhalten als Beziehung zwischen Zwecken und knappen Mitteln mit alternativen Verwendungsweisen erforscht.“ (Robbins 1972, S. 16). Damit wird auch (im Gegensatz zu Walras) das Konzept der Gesellschaft aufgegeben. Zugleich können moralische Urteile (wie sie Smith denkt) nicht mehr erklärt werden. Denn in einem Nutzen- bzw. Präferenzansatz können – wie es einem Formalismus immer zukommen muss – qualitative Unterscheidungen nicht unternommen werden, Moral kann kategorial nicht von Geschmack unterschieden werden. Wenn aber der Mensch im Prinzip als moralisches Wesen (mit qualitativen Unterscheidungen) betrachtet wird, dann werden NeoklassikerInnen – so das Argument von Charles Taylor – durch ihren naturalistischen Ansatz daran gehindert, „ihre eigenen Moralquellen zu formulieren und anzuerkennen“, Taylor spricht kritisch von „parasitärer Moral“ (Taylor 1994, S. 593 ff.). Vgl. auch Brodbeck (2003), Brodbeck spricht von einer „impliziten Ethik“.

  23. 23.

    Denn ein Marktmodell mit n Gütern ist in einem n–dimensionalen Mengenraum positioniert. Ein neues Gut würde eine zusätzliche Dimension benötigen, das sprengt das Modell, vgl. auch Brodbeck (2015).

  24. 24.

    Mirowski (2013, S. 266) bezeichnet das in dieser Prozesstheorie enthaltene Effizienzkonzept als „informationale Effizienz“ – im Unterschied zur „allokativen Effizienz“ der Neoklassik, sie basiert auf einem statischen Modell mit maximierenden Akteuren. Mirowski und Nik-Khah (2017) zeigen in einer umfangreichen Geschichte des Informationsbegriffs, wie in der Ökonomie seit den 1970er-Jahren das Konzept der informationalen Effizienz auf Kosten der allokativen gestiegen ist. Auch in Lehrbüchern ist heute das Konzept der informationalen Effizienz zu finden. Varian z. B. vermengt die beiden Effizienzbegriffe in der Diskussion des Ersten Wohlfahrtstheorems: „The fact that competitive markets economize on information in this way is a strong argument in favor of their use as a way to allocate resources.“ (Varian 2014, S. 622 f.).

  25. 25.

    Wissen (das vom Menschen verstanden und interpretiert werden muss) wird hier kategorial mit Information (die quantitativ darstellbar und technisch reproduziert werden kann) vermischt – als ob in einer Sprache Syntax (die Struktur, die Grammatik) und Semantik (die Bedeutung von Zeichen) ident wären. Vgl. zu dieser Kritik Brodbeck (2014, 32 ff.) und Ötsch (2019, 80 ff.).

  26. 26.

    Eine solche Ordnung „bezieht sich […] auf das, was weit über unser Verständnis, unsere Wünsche und Zielvorstellungen sowie unsere Sinneswahrnehmungen hinausgeht, und auf das, was Wissen enthält und schafft, das kein einzelnes Gehirn und keine einzelne Organisation besitzen und erfinden könnte.“ (Hayek 1996, S. 76).

  27. 27.

    Hayek kennt (vereinfacht) drei Schichten von Regeln (Hayek 1998, Bd. 3, S. 159 f.; vgl. Slobodian 2018, S. 238 f.): Die erste (relativ konstante) Schicht ist völlig unbewusster Art, z. B. die Art, wie die Sinne funktionieren (Hayek 1952, 23 ff.). Die zweite Schicht ist für die Gesellschaft relevant. Sie enthält soziale Regeln, die z. B. aus Tradition beachtet werden, aber auch die vielen Regeln der „spontanen Ordnung“ nach Hayek. Hayek schreibt diesbezüglich von automatischen Reaktionen der Menschen in Analogie dazu, wie Eisenspäne auf einen Magneten reagieren (Hayek 1998, Bd. 1, S. 39 ff.). Als Drittes existiert nur noch eine „dünne“ Schicht von Regeln, die Menschen bewusst und mit voller Absicht für ihre Zwecke übernehmen oder verändern können. Allein für diese eingeschränkte Menge von Regeln ist nach Hayek die menschliche Vernunft zuständig.

  28. 28.

    Die „erweiterte Ordnung“ ist „so ausgedehnt […], dass sie das Fassungsvermögen eines einzelnen […] durch dessen Verstand übersteigt“ (Hayek 1996, S. 77). It „is an indisputable intellectual fact which nobody can hope to alter […] This is the constitutional limitation of man’s knowledge and interests, the fact that he cannot know more than a tiny part of the whole of society and that therefore all that can enter into his motives are the immediate effects which his actions will have in the sphere he knows.“ (Hayek 1958, S. 14, Kursivsetzung im Original). Als Kritik vgl. Ötsch (2019, S. 434 ff.).

  29. 29.

    Für eine Darstellung, wie sich diese Auffassung bis hinein in die heutigen Standardlehrbücher zieht, siehe Graupe (2013, 2016c).

  30. 30.

    In seinem wenig rezipierten Frühwerk The Sensory Order, das Hayek erst 1952 publiziert hat, spricht Hayek von mentalen Bilder als einer phänomenalen Tatsache, deren man sich auch bewusst sein kann (z. B. S. 2, 105 und 120). Das Bewusstsein wird hier auf „Klassifikationen“ sensorischer Impulse zurückgeführt, „which produces an order strictly analogous to the order of sensory qualities can be effected by a system of connexions through which the impulses can be transmitted from fibre to fibre; and that such a system of connexions which is structurally equivalent to the order of sensory qualities will be built up if, in the course of the development of the species or the individual, connexions are established between fibres in which impulses occur at the same time.“ (Hayek 1952, S. 119). In dieser Kette wird die Eigenständigkeit des Bewusstseins geschwächt bzw. verneint: In einem Interview meinte Hayek zu seinem psychologischen Ansatz: „The contention which I want to expound and defend here is that, on the contrary, all the conscious experience that we regard as relatively concrete and primary, in particular all sensations, perceptions and images, are the product of a superimposition of many ‘classifications’ of the events perceived according to their significance in many respects. These classifications are to us difficult or impossible to disentangle because they happen simultaneously, but are nevertheless the constituents of the richer experiences which are built up from these abstract elements.“ (Hayek 2014, S. 315). Als Kritik an der Sensory order in Verbindung zu seiner Evolutionstheorie vgl.: „Hayek bemerkt nicht, dass ein Typ von Situation bereits eine abstrakte Klassifikation voraussetzt. […] Ein Muster ist ebenso eine abstrakte Bedeutung wie ein Situations-Typ. Der Versuch, den Abstraktionsprozess als Selektion von (unbewussten) Regeln zu beschreiben, scheitert an dieser notwendigen Zirkularität der Bedeutung. Man kann eine Bedeutung immer nur durch eine andere Bedeutung, nicht aber durch einen außer-bedeutenden (‚unbedeutenden‘) Sachverhalt wie einen mechanischen Selektionsprozess erklären.“ (Brodbeck 2009, S. 184).

  31. 31.

    Vgl. zum Folgenden Ötsch (2019, S. 21 ff.).

  32. 32.

    Diese Entwicklung wurde detaillierter beschrieben in Ötsch et. al. (2017, Kap. 4). und Ötsch (2019, Kap. 3).

  33. 33.

    Dabei handelt es sich um eine kleine elitäre Gruppe von Wissenschaftlern: die „großen Meister“ bzw. „kreativsten Geister“. Die Mehrheit der Wissenschaftler hingegen sind nach Hayek nur „master of his subject“, d. h. Wissenschaftler des „memory type“. Sie haben lediglich ihr Kurzzeitgedächtnis trainiert, können aber keine komplexen Argumente führen. (Hayek 1990, S. 50 ff.).

  34. 34.

    Diese „Klasse“ umfasst „Journalisten und Lehrern, Geistlichen und Volksbildnern, Schriftstellern und Radiosprechern, Künstlern und Schauspielern […], viele Wissenschaftler und Ärzte“ (Hayek 1992, S. 42 f.).

  35. 35.

    „Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass – wenn erst einmal der aktive Teil der Intellektuellen zu einem bestimmten Set an Glaubenssätzen bekehrt ist – der Prozess der allgemeinen Akzeptanz dieser Sätze nahezu automatisch und unwiderstehlich verläuft. Die Intellektuellen sind das Organ, das moderne Gesellschaften entwickelt haben, um Wissen und Ideen zu verbreiten, und ihre Überzeugungen und Meinungen wirken wie ein Sieb, durch das alle neuen Vorstellungen hindurchmüssen, bevor sie überhaupt die Massen erreichen können.“ (Hayek 1960, S. 374, eigene Übersetzung).

  36. 36.

    „Für den mit praktischen Fragen beschäftigten Politiker sind diese Ansichten auch tatsächlich unabänderliche Gegebenheiten. Es ist fast notwendig, daß er unoriginell ist und daß er sein Programm nach den Anschauungen der großen Menge aufstellt. Der erfolgreiche Politiker verdankt seine Macht dem Umstand, daß er sich innerhalb der herrschenden Ideen bewegt und in konventioneller Weise denkt und spricht.“ (Hayek 1971, S. 136).

  37. 37.

    „Utopia, like ideology, is a bad word today; and it is true that most utopias aim at radically redesigning society and suffer from internal contradictions that make their realization impossible. But an ideal picture of society which may not be wholly achievable or a guiding conception of the overall order to be aimed at, is nevertheless not only an indispensable precondition for any rational policy, but also the chief contribution that science can make to the solutions of problems of practical policy.“ (Hayek 1998, Bd. I, S. 65).

  38. 38.

    Mises argumentiert ähnlich: „Die Lösung jeder einzelnen der vielen wirtschaftspolitischen Tagesfragen verlangt Denkoperationen, die nur der ausführen kann, der den Allzusammenhang der wirtschaftlichen Erscheinungen begreift.“ (Mises 1932, S. XII). „Es bedarf einer besonderen Anspannung des Geistes, um das Denken auf die Fragen zu richten, die unserer Wissenschaft wichtig erscheinen.“ (Mises 1940, S. 222).

  39. 39.

    Mirowski (2013, S. 78 ff.) spricht diesbezüglich vom „Prinzip einer doppelten Wahrheit“.

  40. 40.

    „Die Macht abstrakter Gedanken beruht in hohem Maße auf eben der Tatsache, dass sie nicht bewusst als Theorien aufgefasst, sondern von den meisten Menschen als unmittelbar einleuchtende Wahrheiten angesehen werden, die als Voraussetzungen fungieren, die stillschweigend angenommen werden.“ (Hayek 1998, Bd. 1, S. 70, eigene Übersetzung).

  41. 41.

    Politik ist immer imaginärer Natur. Z. B. basiert jede Vorstellung über ein Kollektiv, für das es Politik zu machen gilt, auf einer bildlichen Vorstellung, dies trifft z:B. in besonderem Maße für die moderne Sichtweise eines staatlichen Souveräns als einer Person zu, vgl. Bottici (2014, S. 93). Zur Imagination kollektiver Zukünfte vgl. die Beiträge in De Saint-Laurent et al. (2018).

  42. 42.

    In Teilbereichen der Philosophie, vor allem in der Kunsttheorie, wurde in den letzten Jahrzehnten die Stellung der Bilder intensiv diskutiert, Bilder sind nach Bredekamp (2015, S. 25) von ihrem Status als Sekundärphänomene zu „Elemente[n] der Primärzone des gestalteten Lebens“ aufgerückt – das wurde aber im Bereich der Wirtschaft und der Wirtschaftstheorie kaum reflektiert, vgl. Fußnote 1.

  43. 43.

    Vgl. dazu auch Shackles Analyse ökonomisch relevanter Zeitvorstellungen (Shackle 1967). Zum Zeitkonzept vgl. auch Brodbeck (1999).

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Ötsch, W.O., Graupe, S. (2020). Imagination und Bildlichkeit in der Ökonomie – eine Einführung. In: Ötsch, W., Graupe, S. (eds) Imagination und Bildlichkeit der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29411-3_1

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