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Zum Lernverhalten im Bachelorstudium. Zeitbudget-Analysen studentischer Workload im ZEITLast-Projekt

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Studentischer Workload

Zusammenfassung

Im Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse von 29 Workload-Erhebungen dargestellt, die per Zeitbudget im Projekt ZEITLast zwischen 2009 und 2012 und vereinzelt in späteren Jahren durchgeführt wurden. Die von den Bologna-Vorgaben erwartete Höhe der Workload wird von den weitaus meisten Studierenden nicht erreicht. Die studienbezogene Arbeitszeit beträgt im Mittel von 29 Stichproben verschiedener Studiengänge und Fachdisziplinen 24 h pro Woche (Median: 23); nur 13 % der Studierenden investieren 34 h oder mehr. Die hohe Streuung der Daten verweist auf eine enorme Varianz im Lernverhalten. Ergänzende Erhebungen mit einem motivationspsychologischen Handlungsmodell legen die Interpretation nahe, dass selbstbestimmt Lernende besser wahrnehmen können, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und wie sie mit gezieltem Zeiteinsatz zu besseren Prüfungsergebnissen gelangen als Lernende mit anderen Lernmotivationen. Letztere können durch lehrorganisatorische Interventionen in Form der Verblockung von Modulen unterstützt werden.

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Notes

  1. 1.

    Das Projekt wurde von 2009 bis 2012 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Kennzeichen 01PH08029 gefördert.

  2. 2.

    Nach Beendigung des Projekts ZEITLast wurden Zeitbudgets in 19 weiteren Stichproben – vor allem an Fachhochschulen – erhoben, die aber nicht alle die gesamte Bandbreite an Variablen erfassten oder nicht den fünfmonatigen Zeitraum abdeckten. Obwohl auch diese Stichproben prinzipiell zu ähnlichen Ergebnissen kamen, werden sie daher von diesem Bericht ausgeschlossen.

  3. 3.

    Siehe auch Knox et al. (1969); Nonis und Hudson (2006); (Stanca 2006). Studien, die Präsenz- und Selbststudienzeit nicht unterscheiden, kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen (s. Schulmeister 2014).

  4. 4.

    Für die Beschreibung der Methode vgl. Metzger et al. (2012) und Metzger (2014).

  5. 5.

    In der erziehungswissenschaftlichen Stichprobe trat das Cluster der misserfolgsängstlichen Lernmotivation nicht auf. Stattdessen fand sich ein Muster mit einer niedrigen Bedrohungswahrnehmung, einer mittleren Verantwortungsübernahme und einem hohen Maß an Bewältigungsstrategien. Dieses Muster kann als unsichere Lernmotivation beschrieben werden: Angehörige dieses Profils fühlen sich nicht bedroht, aber sie sind leicht aus der Ruhe zu bringen und reagieren auf mögliche Bedrohungen mit dem Einsatz von Bewältigungsstrategien.

  6. 6.

    In einigen Bundesländern ist die Durchführung von Lehrveranstaltungen außerhalb der Vorlesungszeit hochschulrechtlich untersagt.

  7. 7.

    In den ZEITLast-Stichproben fanden sich Studiengänge mit bis zu zwölf Modulen in einem Fachsemester.

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Metzger, C., Schulmeister, R. (2020). Zum Lernverhalten im Bachelorstudium. Zeitbudget-Analysen studentischer Workload im ZEITLast-Projekt . In: Großmann, D., Engel, C., Junkermann, J., Wolbring, T. (eds) Studentischer Workload. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28931-7_9

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