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Homo Austriacus/Femina Austriaca: Wir und die Anderen

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Österreichische Identitäten im Wandel
  • 1765 Accesses

Zusammenfassung

In unseren bisherigen Arbeiten zur diskursiven Konstruktion österreichischer Identitäten wurden die im Projekt von 1995 abduktiv erarbeiteten inhaltlichen Analysekategorien verwendet: die Konstruktion einer gemeinsamen politischen Geschichte, einer gemeinsamen politischen Gegenwart und Zukunft, einer gemeinsamen Kultur und eines gemeinsamen nationalen „Körpers“ und die Imagination eines typischen Österreichers bzw. einer typischen Österreicherin bzw. eines/einer sog. „Homo/Femina Nationalis“, konkret „Homo Austriacus“ bzw. „Homo Externus“.

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Notes

  1. 1.

    In Abgrenzung zum „Homo Austriacus“ – das Konzept spielt thematisch in den Diskursen der Differenz eine Rolle.

  2. 2.

    Vgl. Wodak et al. (1998, 1999, 2009), de Cillia et al. (1999, 2009).

  3. 3.

    Vgl. Frölich-Steffen (2003, S. 106), vgl. auch Weiss (2004, S. 23), historisch bis 1990 Johnston (2009).

  4. 4.

    ÖIF (Österreichischer Integrationsfonds) ist eine dem Ministerium für Europa, Integration und Äußeres nahestehende Organisation, die zunehmend eine Monopolstellung in Bezug auf Integrationsagenden einnimmt.

  5. 5.

    Die Gruppen werden wie folgt abgekürzt: Vorarlberg (VB), Oberösterreich (OÖ), Kärnten (K), Burgenland (BG), SchülerInnen (SCH), SeniorInnen (SEN), Volkshochschule (VHS) und NichtösterreicherInnen (N-Ö). W1 bis Wn ist eine Teilnehmerin, M1 bis Mn ein Teilnehmer. VHS W7 bedeutet die 7. Teilnehmerin in der Gruppe VHS.

  6. 6.

    Die Aufforderung, nach Slowenien zu gehen, wenn es einem in Kärnten nicht gefalle, gehörte lange zum Repertoire des (halb)öffentlichen Diskurses in Kärnten, nach dem Slogan: „Ho ruck, übern Loibl zruck!“ Gemeint ist der Loiblpass, der einen Grenzübergang zwischen Kärnten und dem damaligen Jugoslawien darstellt. (Menz et al. 1989)

  7. 7.

    Eine im Auftrag des Kurier aus Anlass des Nationalfeiertags 2009 durchgeführte Befragung von INTEGRAL (Oktober 2009, N = 510, Befragte im Alter von 18–65 Jahren) ergab, dass die ÖsterreicherInnen sich selbst als gemütlich (91 %) und freundlich (78 %), danach als fleißig (75 %), hilfsbereit (73 %) und charmant (64 %) beschreiben. 47 % hielten sich für „grantig“ (67 % in Wien), 21 % für „verschlossen“ (Schwarz 2009, S. 5, 6).

  8. 8.

    Und zwar nach der relativ engen Definition, wonach beide Elternteile im Ausland geboren sind (Statistik Austria 2018, S. 22). Nicht erfasst sind dabei Personen, von denen nur ein Elternteil im Ausland geboren ist.

  9. 9.

    Das Dorf spielt im Burgenland eine besonders wichtige Rolle als Bezugsebene, da häufig Dörfer entweder kroatischsprachig oder deutschsprachig sind.

  10. 10.

    Kursivsetzungen dienen als Hervorhebung und verweisen auf im Textteil erwähnte inhaltliche Argumente.

  11. 11.

    Um das in den letzten Jahrzehnten eher dem rechten politischen Spektrum zugeordnete „Heimat“konzept fand gerade 2016 im Bundespräsidentschaftswahlkampf eine Auseinandersetzung statt, wo der jetzige Bundespräsident Alexander van der Bellen dem ausschließenden Konzept des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer ein inklusives, auch Flüchtlinge und Zugewanderte umfassendes Heimatkonzept gegenüberstellte (Hannel 2019). Das zeigt folgendes Zitat aus einer Rede van der Bellens: „Ubi bene ibi patria. Wo es mir gut geht, dort ist meine Heimat und mir geht es in Österreich wirklich gut. Österreich hat mich gut behandelt, ich fühle mich in Österreich zu Hause, von Tirol bis Wien, von Oberösterreich bis Kärnten und so weiter. Das ist meine Heimat, dort gehöre ich hin.“ (Van der Bellen, Rede vom 11.1.2016, vgl. Hannel 2019, S. 54).

  12. 12.

    Bei Umfragen um die Jahrtausendwende betrug die Zustimmung zu einer eigenen österr. Nation um die 80 %, 4 % waren 2001 der Meinung, die Österreicher seien keine Nation (Frölich-Steffen 2003, S. 106).

  13. 13.

    Österreichischer Schriftsteller und kommunistischer Journalist, der als einer der wenigen schon vor 1938/1945 das Konzept einer eigenen österreichischen Nation vertrat.

  14. 14.

    Österreichischer Schauspieler, der von 1946 bis zu seinem Tod 1986 für den Österreichischen Rundfunk im Radio am Sonntagvormittag die Sendung „Was gibt es Neues?“ moderierte, und ab 1957 im Fernsehen die Sendung „Guten Abend am Samstag.“

  15. 15.

    Eine Erhebung des Market-Instituts aus 2016 mit der Frage, worauf die ÖsterreicherInnen stolz seien, ergab folgende Werte: „die hohe Lebensqualität“ (76 %), „die hohe soziale Sicherheit“ (50 %), „unser Sozialsystem“ (46 %), „die sportlichen Leistungen der Österreicher“ (22 %). Kulturelle Leistungen wurden nicht abgefragt. An der Spitze standen „das saubere Trinkwasser“ (84 %) und „die landschaftliche Schönheit“ (78 %) (Market-Institut 2016).

  16. 16.

    Als besonders charakteristisch erweisen sich außerdem wiederkehrende Anekdoten bzw. das stereotype Negativbeispiel, dass Personen im Umfeld trotz jahrelangen Aufenthalts in Österreich kein Wort Deutsch sprechen könnten. Dies stößt meist auf Unverständnis und dient der Argumentation bzw. Forderung, Deutsch (für sich selbst) zu lernen, um sich zu integrieren: „Ich find es auch sehr SCHAde oder ich find es eigentlich ein/ah p/ein Ding der Unmöglichkeit wenn ich zwanzig oder dreißig Jahre hier lebe und dann muss ich zum Arzt und muss mein SOHN mitnehmen, oder zum eine einfaches Gespräch zu führen, also jetzt nicht eine große differenzierte Diagnose, ein einfaches Gespräch. Das find ich schon nicht in Ordnung.“ (TW VB).

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de Cillia, R., Lehner, S. (2020). Homo Austriacus/Femina Austriaca: Wir und die Anderen. In: Österreichische Identitäten im Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28701-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28701-6_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-28700-9

  • Online ISBN: 978-3-658-28701-6

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