Zusammenfassung
Menschliche Gemeinschaften und Organisationen – eingeschlossen sind hier auch Unternehmen, die in unserem modernen Wirtschaftssystem eine zentrale Rolle spielen – basieren zu einem großen Teil auf Verträgen und ‚wiederholten‘ Spielen, also der – im dargestellten Sinne – ‚vorsichtigen‘ Form von Reziprozität. Aber es gibt meiner Ansicht nach weitere wichtige Stufenen von Reziprozität, nämlich Formen, deren Existenz weder durch Anreize, noch durch Kontrollen der Reziprozität in Vertragsbeziehungen, noch durch eine ausreichend hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel mit denselben Partnern wiederholt wird, erklärt werden können. So schreiben etwa Robert Bowles und Gintis: „Wir bezweifeln nicht die Bedeutung wiederholter Interaktionen und anderer Strukturen in den zwischenmenschlichen Beziehungen, die kooperierende Teilnehmer mit höherer Fitness oder anderen Belohnungen auszeichnen und die scheinbar eigennützige Handlungen zu einer Form von Gegenseitigkeit werden lassen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2020 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Bruni, L. (2020). Reziprozität als Philia. In: Böhr, C. (eds) Reziprozität. Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28368-1_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28368-1_4
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-28367-4
Online ISBN: 978-3-658-28368-1
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)