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Gemeindebasierte Patenschaften für Flüchtlinge

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Globale Wanderungsbewegungen

Zusammenfassung

In einer Zeit, in der die Zahl der Flüchtlinge und Vertriebenen einen historischen Höchststand erreicht hat und es an nachhaltigen Schutzlösungen fehlt, wecken gemeindebasierte Patenschaftsprogramme große Hoffnungen in aller Welt. Gemeindebasierte Patenschaften sind eine Form der Umsiedlung, bei der die Bürger/innen in den Aufnahmegemeinden für die Aufnahme, Unterstützung und Integration von Flüchtlingen verantwortlich sind. In diesem Kapitel werden die Vorteile gemeindebasierter Patenschaften dargelegt, und entsprechende Programme in Kanada, Großbritannien und Argentinien beschrieben. Außerdem wird die Global Refugee Sponsorship Initiative vorgestellt, eine Partnerschaft, die weltweit die Einführung neuer Patenschaftsprogramme unterstützt.

Für ihre wissenschaftlichen Beiträge und ihre redaktionelle Unterstützung bei der Arbeit an diesem Artikel danken wir Ania Kwadrans, Jessica Walsh, Rhian Foley und Fraser Massie. Alle Fehler und Auslassungen sind selbstverständlich den Verfasser/innen zuzurechnen.

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Notes

  1. 1.

    Immigration, Refugees and Citizenship Canada. Permanent Residents, April 2017 (persönliches Gespräch, 28. September 2017).

  2. 2.

    Nach Angaben des UNHCR gibt es derzeit etwa 22,5 Mio. anerkannte Flüchtlinge und 65,6 Mio. Vertriebene (2017, S. 2). Dies ist nur ein Teil der 244 Mio. internationalen Migrant/innen (Schätzung für 2015, GMDAC 2017).

  3. 3.

    So wendete das US-Außenministerium 2016 knapp 545 Mio. USD für das United States Refugee Admissions Program auf (Bureau of Population et al. 2016, S. 1).

  4. 4.

    Das UNHCR (2016d, S. 13) hat den weltweiten Umsiedlungsbedarf für 2017 auf 1,19 Mio. Menschen geschätzt. 2016 siedelte die Weltgemeinschaft jedoch nur 189.300 Flüchtlinge um (UNHCR 2017 S. 3).

  5. 5.

    Einzelpersonen oder Familien müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllen, um für eine Umsiedlung in Betracht zu kommen: 1) Vom UNHCR muss festgestellt werden, dass es sich bei dem Kandidaten um einen Flüchtling handelt und dass eine Umsiedlung, nachdem alle dauerhaften Lösungen geprüft wurden, die beste Lösung darstellt (Ausnahmen gelten für Staatenlose ohne Flüchtlingsstatus sowie für Familienangehörige eines Flüchtlings, die selbst keine Flüchtlinge sind). 2) Die Person oder die Familie müssen mindestens einer der vom UNHCR definierten Umsiedlungskategorien zuzurechnen sein: rechtliches und/oder körperliches Schutzbedürfnis; Überlebender von Gewalt und/oder Folter; medizinische Bedürfnisse; gefährdete Frauen und Mädchen; Familienzusammenführung; gefährdete Kinder und Jugendliche; Fehlen dauerhafter Alternativen (UNHCR 2015, S. 4–5).

  6. 6.

    89,5 % aller UNHCR-Einreichungen entfallen auf die Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien und Frankreich (UNHCR 2016c).

  7. 7.

    Der Begriff „indonesische Flüchtlingskrise“ bezieht sich auf die Massenflucht von Menschen, die einsetzte, nachdem die Kommunisten 1975 in Vietnam, Kambodscha und Laos gesiegt hatten (UNHCR 2000, S. 79).

  8. 8.

    Die Kriterien für Flüchtlinge gemäß der kanadischen Country of Asylum Class lauten wie folgt: Die betreffende Person muss a) sich außerhalb ihres Heimatlands befinden und b) durch einen Konflikt ernsthaft gefährdet sein, oder ihr müssen laufend grundlegende Menschenrechte verweigert worden sein (Government of Canada 2017g).

  9. 9.

    Immigration, Refugees and Citizenship Canada. Permanent Residents, April 2017 (persönliches Gespräch, 28. September 2017). Weitere Informationen über das kanadische private refugee sponsorship-Programm können von der kanadischen Regierung angefordert werden (Immigration, Refugees, and Citizenship Canada 2017).

  10. 10.

    Die Oppositionsparteien dringen auf eine weitere Ausweitung des PSR-Programms Die regierenden Liberaldemokraten unterstützen das PSR-Programm ebenfalls auf breiter Front. So hat die Regierung einerseits die Zahl der Flüchtlinge, die nach Kanada umgesiedelt werden können, deutlich angehoben, und sich andererseits dazu verpflichtet, andere Länder, die ein eigenes gemeindebasiertes Patenschaftsprogramm auflegen wollen, bei der Kooperation mit der GRSI zu unterstützen.

  11. 11.

    Kingston-Upon-Thames, London, Manchester, Birmingham, Bristol und Aberystwyth.

  12. 12.

    In der argentinischen Geschichte der letzten zweihundert Jahre hat es immer wieder Einwanderungswellen gegeben. Besonders wichtig war dabei die Zeit zwischen 1880 und 1930, die auch als Zeit der ‚Masseneinwanderung‘ gilt, als Argentinien nach den USA das Land war, das die meisten europäischen Emigrant/innen aufnahm. Im 20. Jahrhundert verschoben sich die Migrationsbewegungen und es kamen nicht mehr in erster Linie Einwander/innen aus Europa ins Land, sondern Menschen aus den direkten Nachbarländern und anderen Staaten Südamerikas. Dieser Trend hat sich bis ins 21. Jahrhundert fortgesetzt. So kommen die meisten Einwander/innen seit dem Jahr 2000 aus den Nachbarländern (Meter 2014; Organization of American States 2014).

  13. 13.

    UNHCR (persönliches Gespräch, 4. Oktober 2017).

  14. 14.

    Der ERCM ist eine gemeinsame Initiative des UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration, die neue und angehende Aufnahmeländer bei der Planung und Umsetzung von Umsiedlungsprogrammen unterstützt. Die begünstigten Länder erhalten technische und finanzielle Unterstützung für den Aufbau der Kapazitäten, die sie für die Entwicklung und Durchführung des Umsiedlungsprogramms benötigen (UNHCR 2016b).

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Bond, J., Maniatis, G.A. (2020). Gemeindebasierte Patenschaften für Flüchtlinge. In: Beier, C., Messner, D., Preuß, HJ. (eds) Globale Wanderungsbewegungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28237-0_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28237-0_10

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-28236-3

  • Online ISBN: 978-3-658-28237-0

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