Zusammenfassung
Die Ereignisse und Reformen, die durch die Sozialen Bewegungen von 1968 ihren Anfang nahmen – und damit auch das Phänomen Kinderladen – erfahren im Zuge der Jubiläen von ‚68‘ immer wieder eine große (mediale) Aufmerksamkeit. Im Unterschied zu anderen Institutionen, die aus den Sozialen Bewegungen der 1970er Jahre in der BRD entstanden, wie Frauenhäuser, Jugendzentren oder Beratungsstellen (Iseler 2010), stellt die antiautoritäre Kinderladenbewegung in den erziehungswissenschaftlichen Diskussionen bisher einen blinden Fleck dar.
Abstract
The events and reforms that began with 1968 social movements – including the Kinderladen phenomenon – repeatedly receive widespread (media) attention during the anniversaries of 1968. Unlike other institutions that were created as a result of 1970s movements in the Federal Republic of Germany such as women’s refuges, youth centres or counselling centres (Iseler 2010), the anti-authoritarian Kinderladen movement still constitutes a blind spot in educational science.
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Wir arbeiteten gemeinsam mit Dr. Nina Göddertz im Rahmen unserer Nachwuchsforschungsgruppe „Kinderladenbewegung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Bock, gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung.
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Heyden, F., Mauritz, M. (2020). Die Erziehungsrevolution der Kinderladenbewegung und ihre Folgen. In: Thole, W., Wagner, L., Stederoth, D. (eds) 'Der lange Sommer der Revolte'. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28179-3_6
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