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Der Westberliner Marxismus der 1970er Jahre als Fortsetzung der 1968er Bewegung

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'Der lange Sommer der Revolte'
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Zusammenfassung

Die globale Kapital-Lesebewegung als studentische Aneignung eines kritischen Marxismus hat im Nachgang zur Studentenbewegung in Westberlin prägnante Arbeitszusammenhänge hervorgebracht, deren wissenschaftlicher Ertrag heute vergegenwärtigt werden sollte. Insbesondere das Projekt Klassenanalyse und das Projekt Krise verdienen heute wieder eine gründliche Aufarbeitung. Dabei ist vor allem die von ihnen geleistete Freilegung der Kategorie der Formbestimmung als zentraler Kategorie der Kritik der politischen Ökonomie heute noch von Bedeutung – auch für das Verständnis der von Marx nur skizzierten „Kritik der Politik“.

Abstract

The global movement of reading Marx’s Capital as a manner in which university students have adopted critical Marxism has, in the aftermath of the student movement in West Berlin, produced concise working contexts, the scientific yield of which should be brought to mind today. The class analysis and crisis projects in particular deserve a thorough modern-day review. In this context, the uncovering of the category of form determination as a central category of the critique of political economy is still of importance to this day – also in order to understand the “critique of politics” that was merely sketched by Marx.

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Notes

  1. 1.

    Der Beitrag folgt weitgehend der Vortragsfassung und ist als eine lockere, fast schon impressionistische Folge von Bemerkungen aufgebaut. Nur so scheint es mir möglich zu sein, einen hinreichend komplexen und umfassenden Blick auf mein Thema zu skizzieren, ohne gleich ein ganzes Buch darüber schreiben zu müssen.

  2. 2.

    Dieser Begriff spielt bewusst auf den damals breit rezipiert Che Guevara an, der den Fokus als einen zentralen strategischen Begriff benutzt hat.

  3. 3.

    Der mit Günter Backhaus und Helmut Reichelt eine zentrale Pionierrolle in der bundesdeutschen Marxrezeption gespielt hat.

  4. 4.

    Gegenüber der rückblickenden Vereinheitlichung zu einem umfassenden akademischen Diskurs, wie sie die akademische Rezeption – sofern eine solche überhaupt stattfindet – heute zu beherrschen scheint, bleibt es dringend erforderlich, diese spezifischen Entwicklungen als solche deutlich zu machen und zu begreifen.

  5. 5.

    Die auch meine eigene „vierte Marxismus-Rezeption“ – nach einer ersten im Ausgang von Landshut im Umfeld des Kieler Toennies-Kreises, einer zweiten unter der Ägide des Lukács der frühen 1920er und mit Impulsen von Lucien Goldmann in Paris und einer dritten, im Zuge der Studentenbewegung, unter starken Impulsen aus Italien, insbesondere im Ausgang von Mario Tronti und der Gruppe ‚Lotta continua‘ – in Westberlin zu Beginn der 1970er Jahre entscheidend geprägt haben.

  6. 6.

    Was in der Fußnote 247 ausdrücklich auf die „distinkte politische Partei der Arbeiterklasse“ bezogen wird.

  7. 7.

    Die dem nachvollziehbaren Postulat folgt, dass Marx’ wissenschaftliche „Revolution“ eine entsprechende „methodologische Reflexion“ erforderlich macht (30).

  8. 8.

    Ich habe dann zu Beginn der 1980er Jahre in Zusammenarbeit mit Sabine Gensior, Beate Krais und Bent Paulsen daran gearbeitet, eine derartige Reflexion etwas umfassender auszuarbeiten (vgl. meinen rückblickenden Bericht „Marx zwischen Berlin und Paris – Rückblick auf eine Nichtbegegnung“ (2017)).

  9. 9.

    Wie sie in Balibar, Luporini und Tosel (1979) rekonstruiert worden ist.

  10. 10.

    In großer Nähe dazu hat sich auch die immer scharfsinnige Kapital-Lektüre von Dieter Wolf entfaltet.

  11. 11.

    In einem hier nur anzudeutenden nicht-aristotelischen Sinne, der sich keineswegs auf die aristotelische Problematik von „Form“ und „Stoff/Inhalt“ zurückführen oder reduzieren lässt.

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Wolf, F.O. (2020). Der Westberliner Marxismus der 1970er Jahre als Fortsetzung der 1968er Bewegung. In: Thole, W., Wagner, L., Stederoth, D. (eds) 'Der lange Sommer der Revolte'. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28179-3_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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