Zusammenfassung
Der Beitrag beinhaltet im Kern eine allgemein-didaktische Analyse des forschungsnahen Lehrens und Lernens an Hochschulen inklusive des derzeit viel diskutierten forschenden Lernens. Als Analyseinstrument dient die traditionsreiche Denkfigur des didaktischen Dreiecks in einer transformierten Form. Über dessen Variation werden die Perspektiven des Lehrenden, der Studierenden und der Wissenschaft (als den drei Instanzen des didaktischen Dreiecks) zunächst getrennt voneinander eingenommen und anschließend miteinander kombiniert. Ziel ist es, über diese Analyse das theoretische Verständnis forschungsnahen Lehrens und Lernens zu vertiefen und zugleich das Potenzial des didaktischen Dreiecks für die Hochschuldidaktik exemplarisch auszuloten.
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Notes
- 1.
Ich beschränke mich an dieser Stelle auf den deutschsprachigen Bereich; bezieht man den englischsprachigen Bereich mit ein, wird die Situation noch verworrener (vgl. Huber und Reinmann 2019).
- 2.
Warum hier das Konzept der „Kultur“ eingeflochten wird, ist für mich nicht eindeutig erkennbar und wird auch nicht näher begründet, ist aber im Zusammenhang dieses Textes nicht weiter relevant.
- 3.
Ich bezweifle allerdings, dass dies sinnvoll ist, weil damit das Spezifikum der Hochschullehre aus dem Blick gerät (vgl. Jenert et al. 2019), was an dieser Stelle allerdings ebenfalls außen vor bleiben kann.
- 4.
Einfachheit gilt im Übrigen weithin als ein Gütekriterium wissenschaftlicher Theorien.
- 5.
Ich verwende bewusst beim Lehrenden den Singular und bei den Studierenden den Plural, weil mir das angesichts der „Betreuungsrelation“ von im Durchschnitt 1:60 an unseren Hochschulen sinnvoll erscheint.
- 6.
Da der Begriff der Kausalität in meinem Beitrag keine tragende Rolle spielt, verzichte ich auf den Versuch, Benners Kausalitäten zu übertragen und konzentriere mich stattdessen auf seine Aussagen zu den Instanzen und Relationen des Dreiecks.
- 7.
Wie übrigens schon Reusser (2008), aber mit gänzlich anderer Absicht und Begründung.
- 8.
Die Pfeile sind bidirektional, weil es sich hier um einen Interaktions- bzw. Kommunikationsprozess handelt.
- 9.
Zu unterscheiden ist eine Verbindung von Lehre und Forschung von der „Einheit von Forschung und Lehre“ (vgl. dazu Benner 2019); der Begriff der Verbindung impliziert genau keine schon gegebene Einheit, sondern die Notwendigkeit separater Anstrengungen, Lehre und Forschung miteinander in Kontakt zu bringen.
- 10.
An der Stelle will ich die Frage, was ‚Wissenschaft als Institution‘ letztlich heißen kann oder soll, außen vor lassen, da es mir zunächst ‚nur‘ darum geht herauszuarbeiten, wie sich die Relationen darstellen, wenn man die Wissenschaft als Modus der Bildung, als Lerngegenstand und als Ziel des Forschens an Hochschulen ins Zentrum der Betrachtung stellt.
- 11.
Hier könnte die Frage aufkommen, warum man an dieser Stelle nicht ein ‚forschungsnahes Lehren‘ platziert, aber dies würde der Perspektive der Wissenschaft nur zum Teil gerecht werden; das forschungsnahe Lehren steckt eher in den Relationen, wie sie in Abb. 2 verdeutlicht sind.
- 12.
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Reinmann, G. (2020). Forschungsnahes Lehren und Lernen an Hochschulen in der Denkfigur des didaktischen Dreiecks. In: Brinkmann, M. (eds) Forschendes Lernen. Phänomenologische Erziehungswissenschaft, vol 10. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28173-1_3
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