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Erziehung als Fall

Zur objektiv-hermeneutischen Rekonstruktion erzieherischer Interaktion

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Part of the book series: Rekonstruktive Bildungsforschung ((REKONBILD,volume 20))

Zusammenfassung

Dieser Beitrag wirft die Frage des spezifischen Beitrags der Objektiven Hermeneutik zur Erforschung von Prozessen der Erziehung auf. Ausgehend von den frühen Arbeiten von Oevermann zur Struktur sozialisatorischer Interaktion stellt sich das Problem der forschungslogischen Ausblendung erzieherischer Implikationen familialer Interaktion. In Rekurs auf das Modell der diffusen Sozialbeziehung und der ödipalen Triade wird dargelegt, dass im Kontext einer objektiv-hermeneutischen Analyse der Aspekt der erzieherischen Machtausübung gleichsam hinter die Logik diffuser Sozialbeziehung zurücktritt. An Beispielen unterrichtlicher Interaktion wird dann gezeigt, dass hier der Aspekt von Disziplinierung und Machtausübung sich fallrekonstruktiv eindeutiger bestimmen lässt. Allerdings stoßen wir hier systematisch auf die komplementären Motive der sich verleugnenden und der entgrenzenden erzieherischen Machtausübung. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer für eine Intensivierung einer objektiv- hermeneutischen Erziehungsforschung.

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Wernet, A. (2020). Erziehung als Fall. In: Nohl, AM. (eds) Rekonstruktive Erziehungsforschung. Rekonstruktive Bildungsforschung, vol 20. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28126-7_6

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