Zusammenfassung
Die Debatten über Biokunststoffe prägen den öffentlichen Diskurs und stellen für Unternehmen einerseits den Rahmen, in welchem sie sich kommunikativ bewegen und den sie andererseits durch ihre eigenen Kommunikationsaktivitäten mitgestalten. Wie in Kap. 1 dargestellt, war ein Ziel des Teilprojekts „Öffentliche Wahrnehmung und Kommunikation“ eine Bestandaufnahme der öffentlichen Kommunikation über und Wahrnehmung von Biokunststoffen. Grundlage hierfür waren drei qualitative Studien. In den folgenden Abschnitten werden neben grundlegenden Informationen zu Design und Anlage der qualitativen Erhebungen deren Kernergebnisse vorgestellt. Abschn. 8.1 fasst Erkenntnisse zu Perspektiven, Informationsinteressen, Strategien und Maßnahmen zusammen, die bisher die öffentliche Kommunikation über Biokunststoffe bestimmen (Ergebnisse einer Webseitenanalyse sowie von Leitfadengesprächen). In Abschn. 8.2 werden Wahrnehmungsstrukturen – insbesondere hinsichtlich der prägnanten Eigenschaften Bioabbaubarkeit und Biobasiertheit – erörtert, die für Einstellungen und Bewertungen seitens der VerbraucherInnen zentral sind (Ergebnisse aus Gruppendiskussionen). Die Erkenntnisse aus den verschiedenen Studien werden in Abschn. 8.3 zusammengeführt und bieten damit einen Anknüpfungspunkt für die Entwicklung organisationsspezifischer Kommunikationskonzepte zu Biokunststoffen.
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- 1.
Analyse der Berichterstattung in den Online-Archiven von „Die Zeit“ und „Der Spiegel“ zu den Schlagworten „Bioplastik“/„Biokunststoff“ hinsichtlich auftretender Akteure.
- 2.
Technisch unterstützt wurde die Auswertung durch das Auswertungsprogramm Atlas.ti.
- 3.
- 4.
Alle hier angeführten Aussagen sind den analysierten Texten Homepage des jeweils angegebenen Stakeholders entnommen.
- 5.
Im Folgenden werden bei Zitationen nur die Kürzel der jeweiligen Stakeholdergruppe angegeben, erweitert um die Befragtennummer.
- 6.
Die Liste der interviewten Organisationen ist im Zusatzmaterial des Buches verfügbar.
- 7.
Technisch unterstützt wurde die Auswertung durch das Auswertungsprogramm Atlas.ti.
- 8.
Gemeint sind Unternehmen bzw. Marken, die Biokunststoffe in ihren Produkten bzw. Produktverpackungen einsetzen.
- 9.
Rekrutierung der ProbandInnen, Durchführung und Auswertung erfolgte in Zusammenarbeit mit aserto GmbH, einer hannoverschen Agentur für Kommunikationsberatung.
- 10.
Es ist anzunehmen, dass dies ein deutsches Phänomen ist und mit der deutschsprachigen Konnotation von bio zusammenhängt.
Literatur
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Blesin, JM., Möhring, W. (2020). Bestandsaufnahme der öffentlichen Kommunikation und Wahrnehmung. In: Endres, HJ., Mudersbach, M., Behnsen, H., Spierling, S. (eds) Biokunststoffe unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit und Kommunikation. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27795-6_8
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