Zusammenfassung
Mit dem Ende des traditionalen Weltbildes verliert das Verständnis von Freiheit als Erlösungszustand, der den absoluten Kontrast zur Mühsal des Erdenlebens darstellt, seine Grundlage. Nimmt man „Freiheit als innergeschichtlichen Perspektivbegriff“ wird aus der Frage nach Freiheit die Frage nach den Bedingungen von Freiheit, und Freiheit wird zu einem graduellen Konzept. Wenngleich man also das moderne Verständnis von Freiheit präzise als innergesellschaftlich und graduell realisierbar fassen kann, bleibt es doch ein philosophisch und historisch stark belastetes Konzept, das Konnotationen von Geistigkeit und Absolutheit mitführt, die nur schwer abzuschütteln sind.
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Notes
- 1.
Luhmanns Skepsis gegenüber dem Wohlfahrtsstaat hat keine politischen Gründe, sondern ergibt sich aus der Konstruktion der Systemtheorie. Diese Theoriekonsequenz ist nicht ohne unfreiwillige Ironie. Denn wie sich leicht zeigen lässt, funktioniert funktionale Differenzierung, ein wichtiger Baustein der Systemtheorie, erst auf der Grundlage von Sozialpolitik (vgl. Vobruba 1991; Huf 1998a).
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Vobruba, G. (2019). Autonomiegewinne in der Gesellschaft der Leute. In: Die Gesellschaft der Leute. Neue Bibliothek der Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27717-8_6
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