Wege zur Unsterblichkeit

Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht die in Platons „Symposion“ vorgetragene Eroslehre der Diotima unter dem Gesichtspunkt des menschlichen Unsterblichkeitsstrebens. In drei Schritten wird gezeigt, dass Diotimas Lehre ausgehend von der Mangelhaftigkeit des Menschen verschiedene Formen des Strebens nach Unsterblichkeit enthält, von denen allein der Schönheitsaufstieg zum Erfolg führt. Der erste Schritt stellt die physiologische, psychologische und epistemische Dimension der menschlichen Mangelhaftigkeit dar. Diese ist für Diotima das Motiv des Unsterblichkeitsstrebens. Der zweite Schritt betrachtet die herkömmlichen Formen des Unsterblichkeitsstrebens: Fortpflanzung, Ruhm, Erziehung. Deren eigenen Mängel begründen schließlich die Notwendigkeit des Aufstiegs zur Schau des Schönen, der im Zentrum des letzten Schrittes steht. Erst eine existentielle Umkehr und eine stufenweise Transformation der menschlichen Dimensionen ermöglichen nach Diotima die Unsterblichkeit und eine Vollendung des Menschseins.