Zusammenfassung
Der Ansatz, Massendaten („Big data“) mit den heutigen mächtigen, nach wie vor exponentiell wachsenden Computer-Kapazitäten und dazu passenden Methoden zu erfassen, zu speichern, durchzuforsten, zu kombinieren und auszuwerten, hat auch für die Künstliche Intelligenz (KI) neue Impulse und Möglichkeiten geschaffen. Diese rücken einerseits alte KI-Träume näher in den Bereich des Realen, können aber andererseits ein großes zerstörerisches Potenzial entfalten. Damit gehen neue Bedrohungen einher, unter anderem für die Datenintegrität, Persönlichkeitsrechte und Privatheit, für die Unabhängigkeit von Wissen und Information sowie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Neue Medien wie Facebook oder Twitter, übermächtige IT-Konzerne wie Google oder Amazon sowie die fortschreitende Digitalisierung alltäglicher Vorgänge und Gegenstände („Internet der Dinge“) spielen dabei eine entscheidende Mittlerrolle. Immer wieder verkündete Visionen von der „technischen Singularität“, d. h. der möglichen Machtübernahme der Maschinen über die Menschen werfen Fragen nach dem Primat der Politik über Wirtschaft und Technik und dem Bestand und der Überlebensfähigkeit der Demokratie, wenn nicht sogar der Menschheit auf.
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Literatur
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Hesse, W. (2020). Das Zerstörungspotenzial von Big Data und Künstlicher Intelligenz für die Demokratie. In: Wiegerling, K., Nerurkar, M., Wadephul, C. (eds) Datafizierung und Big Data. Anthropologie – Technikphilosophie – Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27149-7_9
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