Andere Sichtweisen auf Subjektivität pp 61-71 | Cite as
Wie brauchbar sind rollentheoretische Konzeptionen in flexibilisierten Arbeits- und Lebenswelten?
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Zusammenfassung
Ist der Begriff der Rolle, wie er besonders in den Organisationswissenschaften und der Soziologie gebraucht wird, geeignet, um die Flexibilisierungs- und Entgrenzungstendenzen in der Arbeitswelt zu erfassen? Dieser Frage wird in diesem Beitrag auf dem Hintergrund von theoretischen Ansätzen, die den Rollenbegriff für die Analyse des Verhältnisses von Individuum, Arbeit und Gesellschaft verwenden, nachgegangen. Dabei zeigt sich der Rollenbegriff in seiner kritischen Wendung durchaus geeignet, Widersprüche zwischen den Anforderungen der Gesellschaft und den Bedürfnissen der Individuen aufzuzeigen, dies besonders dann, wenn z. B. Arbeitsrollen, wie in der tayl Arbeitsorganisation, restringiert sind. Wenn Rollen aber in ihrem Anspruchscharakter wie in den Selbstverwirklichungsmöglichkeiten, die sie bieten, umfassend sind, stellt sich die Frage, ob das aus der Kritik des Taylorismus gewonnene begriffliche Repertoire adäquat ist bzw. nicht vielmehr selbst einer kritischen Prüfung unterzogen werden sollte.
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