Zusammenfassung
Selbstverteidigung ist die ultima ratio in einem massiv geführten Konflikt. Sie wird erforderlich, wenn alle Versuche, einen Kontrahenten zu beruhigen, scheitern. Eine kämpferische Lösung sollte nur zum Schutz von Leib und Leben gesucht werden. Sollte es zum Unvermeidlichen am Ende einer Eskalationskette kommen, zählt nur der schnell herbeigeführte Sieg. Schnörkelreiches, technisch brillantes sportliches Agieren tritt hinter effektiven Kampfformen zurück. Dabei ist die Verteidigung gegen einen gegenwärtigen Angriff durch das Recht zur Notwehr abgedeckt. In diesem Kapitel werden Hinweise gegeben, wie ein entsprechendes Training für den Notfall aussehen sollte, und wie die Bedeutung von Hilfsmitteln zur Verteidigung einzuordnen ist. Es wird beleuchtet, ob sie im Zusammenhang mit Selbstverteidigung möglicherweise einen gewissen Abschreckungseffekt haben oder eher ein Risiko der Eigengefährdung bergen. Beispielhaftes Verhalten von Kindern und Jugendlichen wird unter anderem im schulischen Kontext dargestellt, da Schulen zunehmend mit der Fragestellung nach einer wirkungsvollen Ausbildung im Eigenschutz konfrontiert werden.
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Fritzsche, J. (2020). Selbstverteidigung. In: Heimann, R., Fritzsche, J. (eds) Gewaltprävention in Erziehung, Schule und Verein. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27101-5_12
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