Zusammenfassung
Seit es die Schifffahrt gibt, passieren Unfälle auf See. Spektakuläre Schiffsunglücke wie die der Titanic, Pamir, Exxon Valdez, Estonia, Prestige oder Pallas haben viel Leid für Mensch und Umwelt ausgelöst, aber ohne sie hätte es die großen Fortschritte bei den Sicherheitsvorschriften nicht gegeben. Haben sich früher die Sicherheitsvorschriften häufig von Flaggenstaat zu Flaggenstaat unterschieden, wird heute die Schiffssicherheit im Wesentlichen durch weltweite Regeln von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO bestimmt. Bereits seit 1913 gibt es das Internationale Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See – SOLAS-Übereinkommen. Seitdem ist diese Konvention immer weiter fortentwickelt worden. Ferner gehören zu den einschlägigen internationalen Regelungen beispielsweise der International Safety Management Code (ISM), der Sicherheitsaspekte im operativen Schiffsbetrieb sicherstellt, und der International Ship and Port Facility Security Code (ISPS), der seit 2002 die Einhaltung weltweiter Sicherheitsanforderungen gegen Gefahren von außen (z. B. Piraterie, Terrorismus) vorgibt. Neben den vorgenannten völkerrechtlichen Regelungen dienen aber auch eine schier unübersehbare Menge an nationalen rechtlichen und technischen Normen dem Schutz der Mannschaften, Passagiere und dem Schiff selbst. Eine detaillierte Ausführung würde hier den Rahmen sprengen. In diesem Kapitel werden die wesentlichen Aspekte zum Arbeitsschutz an Bord und zur Schiffssicherheit, zu der auch der Brandschutz an Bord gehört, aufgezeigt.
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Notes
- 1.
International Convention for the Safety of Life at Sea, 1974 (SOLAS; deutsch: Internationales Übereinkommen von 1974 zum Schutz des menschlichen Lebens auf See).
- 2.
Weiterführende Hinweise und Hilfen zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung s. unter [24].
- 3.
Vertiefend [28].
- 4.
Vertiefend zu Rettungsbooten und deren Aussetzvorrichtungen [10].
- 5.
Einzelheiten sind dem SOLAS-Übereinkommen zu entnehmen.
- 6.
Die Bruttoregistertonne ist eine veraltete Maßeinheit für Seeschiffe. Sie entspricht genau 100 englischen Kubikfuß und rund 2,83 Kubikmetern.
- 7.
Aus MSC.l/Circ.1331, „Guidelines for construction, installation, maintenance and inspection/survey of means of embarkation and disembarkation“.
- 8.
Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr, „ISM-Rundschreiben Nr.: 03/2012“.
- 9.
Hierzu auch [29].
- 10.
So z. B. [4].
- 11.
Zur Brandlehre siehe [19].
- 12.
International Code for Fire Safety Systems.
- 13.
Leerräume, Toiletten, CO2-Räume u. Ä.
- 14.
Aus dem englischen Original entnommen und ins Deutsche übersetzt.
- 15.
Das sind Feuerlöscher der Brandklasse B.
- 16.
Detaillierte Hinweise zur Dimensionierung von CO2-Löschanlagen s. [20].
- 17.
Zur Anwendung in der Schifffahrt s. a. [32].
- 18.
Zur Brandbekämpfung im Innenangriff [30].
- 19.
Das Folgende unter Mitarbeit von Pfaff, N.
- 20.
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz.
- 21.
Eine Übersicht über die zurzeit gültigen Sicherheitskennzeichen findet sich z. B. bei der Fa. A-SPE [38].
- 22.
Vgl. Kap. 1, Teil C, Zif. 3.2.4 der Richtlinie 2010/36/EU, Amtsblatt der EU L 162/1 v. 29.06.2010.
- 23.
Vgl. zur Berechnung auch Abschn. 6.4.
- 24.
In der Fassung vom 06.12.2008, BGBl. I. 2450.
- 25.
Siehe auch [2].
- 26.
Anlage I Nr. 8 der KVR.
- 27.
Vertiefend auch [11].
- 28.
Ultrakurzwellenfunk.
- 29.
EPIRB = Emergency Position Indicating Radio Beacon; diese Seenotfunkbaken (INMARSAT: Sender 1,5 GHz, Peilsender 121,5 MHz; COSPAS/SARSAT 406 u. 121,5 MHz) senden Seenotsignale aus. Der Notruf wird mechanisch oder durch Eintauchen der Bake ins Wasser ausgelöst [5, S. 140 f.].
- 30.
GW = Grenzwelle, KW = Kurzwelle.
- 31.
Inmarsat ist ein britisches Unternehmen, das einen Mobilfunkdienst über Satelliten betreibt, der die Erdoberfläche weitgehend abdeckt.
- 32.
Abschnitt unter Mitarbeit von Pfaff, N.
- 33.
Zur Gefährdungsbeurteilung vgl. oben, Abschn. 8.1.
- 34.
Insbesondere auch: BG Verkehr, „Handbuch See – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Seeschifffahrt und Fischerei“ [1].
- 35.
TRGS 905 = Technische Regeln für Gefahrstoffe 905 „Verzeichnis krebserzeugender, keimzellmutagener oder reproduktionstoxischer Stoffe“, Bundesanstalt für Arbeitsmedizin, Ausgabe März 2016, GMBl. 2016 S. 378–390 (nr.19) v. 03.05.2016, zuletzt geändert u. ergänzt: GMBl. 2018 S. 259 v. 02.05.2018 (Nr.15)“ (Download über die Seite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – www.baua.de).
- 36.
Vgl. Technische Regeln für Gefahrstoffe 521, „Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit alter Mineralwolle“ (Download über die Seite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – www.baua.de).
- 37.
Vgl. Technische Regeln für Gefahrstoffe 500, „Schutzmaßnahmen“, (Download über die Seite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – www.baua.de).
- 38.
Vgl. zum Vorstehenden auch: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.), UmweltWissen – Abfall „Künstliche Mineralfasern“, Augsburg 2018.
Literatur
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Pfaff, M. (2020). Arbeitsschutz und Schiffssicherheit, Brandschutz. In: Schiffsbetriebstechnik. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27052-0_8
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