Zusammenfassung
Das Thema der Erwerbsregulierung umfasst generell die formellen und informellen Regeln sowie die realen Praktiken und Mechanismen der bewussten und expliziten, interessen- und machtdurchtränkten, individuellen und kollektiven Festlegung, Kontrolle und Weiterentwicklung der materialen Normen und prozeduralen Regeln, unter denen Menschen beschäftigt werden (Beschäftigungsbedingungen), ihre Arbeit konkret verrichten (Arbeitsbedingungen) und am Arbeits- und Produktionsprozess beteiligt sind (Partizipationsbedingungen). Damit nimmt die Sozialwissenschaft der Erwerbsregulierung Theorie- und Forschungslinien aus verschiedenen Einzeldisziplinen und Themenfeldern auf. Die klassische Industrielle-Beziehungs-Forschung war vor allem auf die organisierten Interessenaushandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden im Rahmen staatlicher Rahmenordnungen fokussiert und konzentrierte sich auf die Untersuchung formalisierter und größtenteils industrieller Normalarbeit in hochindustrialisierten Ländern.
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Notes
- 1.
Vgl. OECD (2016), Self-employment rate (indicator). https://doi.org/10.1787/fb58715e-en (Accessed on 06 May 2016) und https://data.oecd.org/emp/self-employment-rate.htm#indicator-chart.
- 2.
Vgl. http://www.ilo.org/global/topics/child-labour/lang--en/index.htm; vgl. zur Kinderarbeit auch die kritischen Erörterungen in Liebel et al. (2008).
- 3.
Vgl. Sengenberger (2006, S. 213); UNICEF (2001); als Bericht über Fortschritte in der Eindämmung von Kinderarbeit vgl. ILO (2006).
- 4.
- 5.
- 6.
Vgl. allgemein Pries (2005); zu Beschäftigungsordnungen vgl. Heidenreich (2004); zu Geschlechterregimes und Arbeit vgl. Pfau-Effinger (2000); Lenz (2007).
- 7.
Das komplizierte Verhältnis von Interessen und Ideen kann hier nicht vertieft werden, vgl. etwa Münnich (2011).
- 8.
Vgl. INSM (2007, S. 36 f.) und für die hier aufgeführten Daten vom Mai 2016 https://www.wto.org/english/res_e/statis_e/statis_bis_e.htm?solution=WTO&path=/Dashboards/MAPS&file=Tariff.wcdf&bookmarkState={%22impl%22:%22client%22,%22params%22:{%22langParam%22:%22en%22}}.
- 9.
Der Regime-Begriff wird hauptsächlich in der Politikwissenschaft und hier speziell dem Bereich der Internationalen Beziehungen verwendet; er soll im Zusammenhang dieses Handbuchs generell komplexe Figurationen von Handlungsorientierungen und -praktiken der Interessenaushandlung kennzeichnen. Krasner (1983, S. 2) unterschied vier regimekonstituierende Elemente: Prinzipien, Normen, Regeln und Entscheidungsverfahren: „Regimes can be defined as sets of implicit or explicit principles, norms, rules, and decision-making procedures around which actors’ expectations converge in a given area of international relations. Principles are beliefs of fact, causation, and rectitude. Norms are standards of behavior defined in terms of rights and obligations. Rules are specific prescriptions or proscriptions for action. Decision-making procedures are prevailing practices for making and implementing collective choice.“ Rittberger (1995, S. 10) und Wolf (1994) fügten als fünften Bestandteil effectiveness als ein „Verhaltenselement der Regeleinhaltung“ hinzu und betonten, dass „ohne ein Mindestmaß an Effektivität i. S. der Regeleinhaltung nicht von der Existenz eines Internationalen Regimes gesprochen werden [kann, L. P.]. Ein Internationales Regime ist also immer mehr als eine vertragliche Vereinbarung, es ‚lebt‘ nur dann, wenn eine Bereitschaft der beteiligten Akteure erkennbar ist, die vereinbarten Verhaltensnormen auch anzuerkennen und davon ausgehende ‚Spiel‘-regeln einzuhalten“ (ebd., S. 423 f.).
- 10.
Vgl. als erste Orientierung zu Berufen https://de.wikipedia.org/wiki/Beruf; zu Märkten https://de.wikipedia.org/wiki/Marktsoziologie#Aktuelle_Vertreter_der_Marktsoziologie_im_deutschsprachigen_Raum.
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Pries, L. (2019). Zur Gesellschaftlichen Einbettung von Erwerbsarbeit. In: Erwerbsregulierung in einer globalisierten Welt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26869-5_2
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