Zusammenfassung
Die Frage nach der Quelle der Wertschöpfung eines Unternehmens wurde in der Vergangenheit traditionell mit dem Ansatz der Wertschöpfungsketten-Analyse beantwortet. In Zeiten wissens- und datenintensiver Leistungserstellung, erhöhter Kundenerwartungen und hoher technologischer Komplexität sind Unternehmen jedoch zunehmend auf die Integration in Wertschöpfungsnetzwerke angewiesen, die komplexe, nicht lineare Strukturen aufweisen. Dabei empfinden viele Unternehmen dies eher als Risiko anstatt als Chance. Das Interagieren in Wertschöpfungsnetzwerken, die nicht von der eigenen Organisation orchestriert werden, kann oftmals aufgrund mangelnder Erfahrung unzureichend bewertet werden und führt so zu einer hohen Entscheidungskomplexität. Doch insbesondere neue Geschäftsmöglichkeiten im Internet der Dinge erfordern das Zusammenspiel einer Vielzahl von Organisationen für eine effiziente und zugleich kundenzentrierte Leistungserstellung. Hierbei sind Wertschöpfungsnetzwerke der entscheidende Faktor, wenn es um Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung geht. Die Modellierung solcher Netzwerke ist daher ein essenzielles Instrument für die strategische Ausrichtung von Geschäftsaktivitäten im Internet der Dinge. In der Praxis sind jedoch Barrieren zu beobachten, die eine gemeinsame Wertschöpfung in einem Netzwerk in verschiedenen Phasen negativ beeinflussen. Diese Barrieren können subjektiver sowie objektiver Natur sein. So fehlt oftmals ein Verständnis für die verschiedenen Rollen innerhalb des Netzwerks, es mangelt an Offenheit und Anreizen zur Kollaboration oder es herrschen Zielinkongruenzen, die verdeckte Intentionen implizieren. Auch Interdependenzrisiken und Integrationsrisiken spielen bei gemeinsamen wertschöpfenden Aktivitäten zwischen mehreren Parteien eine entscheidende Rolle. Zudem erschweren oftmals die mit dem Aufbau eines Netzwerks verbundenen hohen Investitionskosten die Zusammenarbeit. Das frühzeitige Involvieren aller Parteien sowie die Definition einer klaren Zielsetzung, eines Werteversprechens und von Zuständigkeiten sowie ein angemessenes Risikomanagement leisten einen relevanten Beitrag zur erfolgreichen Zusammenarbeit in Wertschöpfungsnetzwerken. So können nachhaltige Wettbewerbsvorteile und innovative Geschäftsansätze im Internet der Dinge geschaffen werden.
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Brandt, V., Kordel, K. (2019). Wertschöpfungsnetzwerke im Internet der Dinge. In: Meinhardt, S., Pflaum, A. (eds) Digitale Geschäftsmodelle – Band 1. Edition HMD. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26314-0_8
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