Zusammenfassung
Mediensoziologie ist in der Gegenwart eines der spannendsten Wissenschaftsfelder überhaupt. Denn unsere Gesellschaft ist einem tiefgreifenden Wandel unterworfen, und Medien spielen darin eine große Rolle. Dabei enthält sie Debatten zu ganz unterschiedlichen Themen wie das Internet, die Arbeit von Journalisten, individuell Zusammenhänge des Medienkonsums mit Lebensstil oder Sozialkapital, oder gesellschaftlich Veränderungen der Öffentlichkeit und die Mediennutzung in sozialen Bewegungen. Wie hängen diese und andere Debatten zusammen? Eine Systematik der Mediensoziologie geht sinnvollerweise von der systematischen Struktur der Soziologie aus. In ihr kann man Medien als Produzenten abgeleiteter Wahrnehmung definieren. Die drei Teile dieser Definition geben dann eine klare Struktur vor: Zusätzlich dazu, dass jeder Teil eigene Systematik- oder Methodenkapitel braucht, ist die Akteurssituation durch Erwartungen, Ressourcen und Motivationen definiert, in der sozialen Realität spielen Sozialstruktur, Diskurse und sozialer Wandel eine Rolle, und die mediale Produktion unterscheidet sich in der klassischen 1:n-Kommunikation der Massenmedien und die n:n-Kommunikation und Interaktion im Internet.
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Notes
- 1.
Hier zur Kozitationsanalyse verwendet (Gmür 2003).
- 2.
Der Suchterm war: (media or ict or information* or communicat* or tv or television* or (radio* not radioactiv*) or news* or journal* or internet* or web* or facebook* or broadcast*). Datum für Suche und Download des in der Grafik dargestellten Datensatzes: 13.02.2018.
- 3.
Fallzahlen: im ersten Fall n = 9603, davon 8514 in der Faktoranalyse, und n = 757/701 im zweiten Fall. Die beiden Datensätze überschneiden sich, weswegen keine Summen der Fallzahlen gebildet werden sollten, aber es erschien nicht sinnvoll die deutschsprachige Mediensoziologie bei der Extraktion der internationalen Debatten einfach auszuschließen.
- 4.
Wenn für ein Thema keine deutschsprachige Debatte ausgewiesen ist, heißt das nicht unbedingt, dass keine existiert, sondern nur, dass sie zu klein ist, um in diesem kleinen Datensatz eigens ausgewiesen zu werden.
- 5.
Zumindest hat dies eine vergleichende Google-Suche so ergeben, die ich 2014 durchgeführt habe, und ich sehe wenig Anlass anzunehmen, dass es nicht immer noch so wäre.
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Scholtz, H. (2020). Einführung. In: Mediensoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26011-8_1
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