Zusammenfassung
„Was passiert danach?“ – Ein Kernproblem bei sowohl internen als auch externen Evaluationsvorhaben liegt in der Frage, inwieweit die Evaluationsergebnisse zu Verbesserungen im Schulalltag führen. Die empirische Forschung hat ihr Augenmerk lange Zeit mehr auf die Verfahrenskonzeption und -durchführung gelegt und weniger in den Blick genommen, was mit den im Rahmen von Evaluationen erhobenen Daten am Ende geschieht – beziehungsweise was im Anschluss an die Durchführung von Evaluationen passieren „müsste“, damit Evaluationsergebnisse Eingang in Schulentwicklungsprozesse finden und dort Wirkung erzielen. Dieser Beitrag rückt das „Bogenmodell“ der Schulentwicklung in den Blickpunkt, welches aus der Praxis der Prozessbegleitung an Schulen entstanden ist und sich insbesondere beim Umgang mit Evaluationsergebnissen bewährt hat. Es kann sowohl als Diagnose-, als auch als Planungsinstrument verwendet werden. Anhand mehrerer Beispiele wird im Beitrag aufgezeigt, dass Unterstützung und Beratung im Zusammenspiel mit der Arbeit am Modell zu gewünschten Wirkungen und Schulentwicklungsdynamiken führen kann. Deutlich wird dabei insbesondere die Wichtigkeit von praxisnahen Instrumenten zur Schulentwicklung sowie von professionellen Unterstützungssystemen. Die kritisch diskutierte Wirksamkeit externer Evaluation auf jeweilige Schulentwicklungsprozesse sollte demnach nicht zu deren Abschaffung, sondern bei Wiedereinführung zur qualitativen Weiterentwicklung mit entsprechenden Instrumenten und Unterstützungssystemen führen.
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Wiedenbauer, R., Stricker, T., Iberer, U. (2019). Das „Bogenmodell“ – Good Practice evaluationsgestützter Schulentwicklung. In: Stricker, T. (eds) Zehn Jahre Fremdevaluation in Baden‐Württemberg. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25778-1_10
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