Zusammenfassung
Im sechsten Jahrzehnt nach der Einrichtung der Invalidenversicherung (IV) und nach mehreren einschneidenden Reformen ist die Versicherung mehr denn je auf die „Verwertung von Restarbeitsfähigkeit“ ihrer Klientel fokussiert. Sie hat aber immer noch keine gesetzliche Handhabe, um Unternehmen zur Beschäftigung von Behinderten zu verpflichten, sondern ist auf deren freiwillige Bereitschaft zur Kooperation bei der beruflichen Eingliederung angewiesen. Die historische Kontinuität der gesetzlichen Regulierung korrespondiert mit der Kontinuität des „moralischen Vokabulars“ (Lowe 2010) im öffentlichen Diskurs zur Rolle der Arbeitgeber: das in Teil I dargelegte Konzept der Freiwilligkeit des unternehmerischen Engagements für Behinderte wird weiterhin nicht ernsthaft infrage gestellt und zaghafte politische Vorstöße zur Einführung gesetzlicher Verpflichtungen für Unternehmen versanden jeweils schnell.
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Nadai, E., Canonica, A., Gonon, A., Rotzetter, F., Lengwiler, M. (2019). Die Beschäftigung von Behinderten als Kompromissbildung. In: Werten und Verwerten. Soziologie der Konventionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25726-2_6
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-25726-2
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