Zusammenfassung
Automatisierungsprojekte entstehen im Zusammenhang mit konkreten Produktionsaufgaben. In den meisten Fällen bildet eine Fertigung eines bereits existierenden Produkts den Ausgangspunkt der Betrachtung, ob eine Rationalisierung durch den Einsatz von Automatisierung möglich ist. Dabei ist a priori nicht klar, ob und wenn ja welche Arbeitsinhalte durch einen Automaten oder Industrieroboter ausführbar sind. Vor dem eigentlichen Automatisierungsprojekt steht daher die Identifikation der zu automatisierenden Prozesse. Der Weg zu einer durch Automatisierung rationalisierten Produktion beginnt daher mit der Bewertung der Automatisierbarkeit, welche anhand von sogenannten Potenzialanalysen durchgeführt wird. Das Ziel dabei ist, einen Schätzwert für die technische Machbarkeit, die potenzielle Einsparung und die notwendigen Investitionskosten zu erhalten, so dass eine fundierte Entscheidung getroffen werden kann, ob in eine Automatisierung investiert werden sollte. Dabei können überlagerte Methoden, wie z. B. die des Wertstromdesigns [1], Anhaltspunkte geben, in welchem Bereich eine detaillierte Betrachtung der Automatisierbarkeit sinnvoll ist. Der zweite Schritt ist die Konzeption eines automatisierten Prozesses. Dieser Prozess soll in vielen Fällen einen bisher manuell ausgeführten Prozess ersetzen, wobei die bei der manuellen Fertigung vergleichsweise hohen Lohnkosten durch die geringeren laufenden Kosten einer Roboterzelle ersetzt werden sollen. Ist die Ersparnis bei den laufenden Kosten hinreichend hoch, lohnt sich die initiale Investition und das Automatisierungsprojekt ist wirtschaftlich sinnvoll. Mitunter werden auch Roboter zur Automatisierung von Prozessen erwogen, die bereits mit einer anderen Maschine durchgeführt werden, wobei der Roboter Vorteile in Bezug auf Zeit, Qualität oder Kosten verspricht. Die Erfahrung zeigt, dass häufig keine eindeutige Entscheidung über die wirtschaftlische Automatisierung getroffen werden kann, ohne spezifische Aspekte der Applikation genauer zu untersuchen. Dies kann je nach Aufgabe in experimentellen Machbarkeitsuntersuchungen oder anhand von Simulationen geschehen. Wenn das Risiko für eine Investition hinreichend gut beherrscht ist, folgt schließlich die Realisierung, in der die Anlage gebaut und in Betrieb genommen wird.
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Notes
- 1.
Dies umfasst die Untersuchung der Übergabe von bzw. auf Taktbänder, sich öffnende und schließende Türen an Bearbeitungsmaschinen, Pressen, Kabinen sowie die Bewegung von Vorrichtungen.
Literatur
Erlach, K (2010) Wertstromdesign. Springer, Berlin
Boothroyd, G (2005) Assembly automation and product design. CRC Press, Boca Raton
VDI (1993) Systematic approach to the development and design of technical systems and products (VDI 2221). VDI Verlag, Düsseldorf
Röck, S (2007) Echtzeitsimulation von Produktionsanlagen mit realen Steuerungssystemen. Jost-Jetter Verlag, Heimsheim
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Pott, A., Dietz, T. (2019). Konzeption und Planung. In: Industrielle Robotersysteme. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25345-5_7
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