Zusammenfassung
Fragestellung: Unterscheiden sich Personen mit pathologischem / problematischem Glücksspielen in einer verhaltenstherapeutischen Institutsambulanz von jenen in Beratungseinrichtungen der Suchthilfe?
Methodik: Es wurden vor allem soziodemografische Merkmale von Spielern, die zwischen 2001-2005 entweder spezialisierte Suchtberatungsstellen (AS) oder die Verhaltenstherapie-Ambulanz (VT-A) des Universitätsklinikums in Hamburg aufgesucht hatten, miteinander verglichen. Grundlage war ein spezifischer Fragebogen.
Ergebnisse: Für die meisten Merkmale ergaben sich keine bis sehr geringe Unterschiede zwischen den Ratsuchenden. Größere numerische Unterschiede ergaben sich lediglich für die folgenden Variablen: Höhere psychische Belastung und häufigere Vorbehandlungen bei den Spielern der VT-Ambulanz, mehr juristische Probleme bei denen der ambulanten Suchthilfe.
Schlussfolgerungen: Zwischen den beiden Patientenpopulationen bestehen überraschenderweise nur geringe, kaum interpretierbare Unterschiede. Die Entscheidung der Spieler, welche der beiden Einrichtungsarten sie aufsuchten, wurde offenbar eher zufällig getroffen. Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungskonzepte der beiden Einrichtungen (s. „Diskussion“) ist dringlich zu klären, wie das Informationsdefizit Betroffener, Angehöriger und der Zuweiser behoben werden kann, damit vorhandene Ressourcen gezielter genutzt werden.
(Spieler mit der Doppeldiagnose zusätzlicher stoffgebundener Sucht gingen nicht in die Studie ein.)
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Literatur
Bilke-Hentsch, Oliver/Wölfling, Klaus/Batra, Anil (Hrsg.) (2014): Praxisbuch Verhaltenssucht., Thieme, Stuttgart
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Mann, Karl (Hrsg.) (2014): Verhaltenssüchte. Springer
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Schmidt, O., Albrecht, R., Hand, I. (2019). Pathologische Glücksspieler in ambulanter Verhaltenstherapie vs. Suchtberatung. In: Wöhr, A., Wuketich, M. (eds) Multidisziplinäre Betrachtung des vielschichtigen Phänomens Glücksspiel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24972-4_24
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