Zusammenfassung
Es ist seit längerem bekannt, dass vor allem im Sozial- und Gesundheitswesen der Bedarf an qualifizierten Beschäftigten nicht mit den vorhandenen inländischen Ressourcen gedeckt werden kann (vgl. Bundesagentur für Arbeit, 2011; Afentakis & Maier, 2010; Kolodziej, 2012). Um diesem Fachkräftebedarf auch in Zukunft gerecht werden zu können, ist folglich neben der Förderung des inländischen Potenzials eine Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland notwendig (vgl. Bundesregierung, 2011, S. 115 f.; Brücker, 2010, S. 4; Kolodziej, 2012, S. 17). Mit Inkrafttreten des „Gesetzes zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“, kurz Anerkennungsgesetzt, zum 1. April 2012, wurden „die Verfahren zur Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen im Zuständigkeitsbereich des Bundes vereinfacht, vereinheitlicht und für bisher nicht anspruchsberechtigte Zielgruppen geöffnet“ (Bundesinstitut für Berufsbildung [BiBB], 2014; vgl. auch Körtek, 2015, Beitrag in diesem Band) Obgleich sich die Akteure einig darin sind, dass die wichtigste Maßnahme für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration in der Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen liegt (vgl. Müller & Ayan, 2015a Beitrag in diesem Band; Brussig, Mill & Zink, 2013, S. 10; Englmann & Müller-Wacker, 2010), gibt es auch Faktoren seitens der Migranten selbst, die eine Integration erleichtern oder erschweren können.
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Müller, E.M., Ayan, T. (2015). Ausgewählte Einflussfaktoren der Integration: Wanderungsmotiv, Netzwerke, Sprache. In: Ayan, T. (eds) Anerkennung ausländischer Qualifikationen: Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele. Edition KWV. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24676-1_10
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