Zusammenfassung
Die Wirtschaft ist in einer ständigen Transformation, die sich zunehmend beschleunigt. Neben dem Wandel in ökonomischen Abläufen zeichnet sich eine weitere Transformation ab: die Transformation in der Zeit. Verstärkt richten sich die Entscheidungen nach Erwartungen in die Zukunft, immer kürzer werden die Entscheidungszeitspannen. Dieser Wandel ist das Resultat der Finanzialisierung der Wirtschaft: der Finanzmarkt dominiert verstärkt das Wirtschaftsgeschehen und darin werden die Zentralbanken zu Hauptakteuren. Sie stehen unter dem öffentlichen Erwartungsdruck, dass sie die instabile Wirtschaft wirksam stabilisieren können. Die Zukunft wird zeigen, ob die Geldpolitik diese Erwartungen erfüllen kann. Aktuell schaffen Zentralbankmaßnahmen in erster Linie profitable Rahmenbedingungen für Unternehmen und verbessern so deren Gewinnerwartungen.
Bei weiter steigender Verschuldung ist es nur schwer vorstellbar, dass die Fiskalpolitik wieder wirksam werden kann. Sie wird sich verstärkt um Menschen in prekären Lebensverhältnissen kümmern müssen. Interessante neue Möglichkeiten eröffnen sich, wenn Zentralbanken Privatpersonen einen direkten Zahlungsverkehr mit ihnen eröffneten – eine Neuerung, an der die innovative schwedische Reichsbank experimentiert.
Nur eine breite, auf Dezentralisierung und Selbsthilfe drängende Bewegung kann den gegenwärtigen Trend zu mehr Staat aufhalten. Im Augenblick sind keinerlei Anzeichen für eine solche Bewegung erkennbar (Aldous Huxley, Vorwort 1964 zu Schöne neue Welt 2014).
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Pauly, R. (2019). Epilog: Stabilisierung durch ordnungspolitische Institutionen und eine wieder wirksam werdende Fiskalpolitik sowie innovative kooperative Staaten. In: Ökonomische Instabilität und staatliche Stabilisierung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24509-2_5
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