Zusammenfassung
Der Beitrag orientiert sich an der zentralen Zielvorstellung, einen Einblick in die – im Vergleich zu Deutschland – spezifische Struktur der wirtschaftsberuflichen Bildung in Österreich zu geben und wesentliche Aspekte eines geänderten sozioökonomischen und bildungspolitischen Umfeldes aufzuzeigen, die u.a. zu rückläufigen Schüler/innenzahlen führen. Es wird exemplarisch vertiefend auf die wichtigste wirtschaftsberufliche Ausbildungsschiene, die Handelsakademien, eingegangen und die spezifisch pädagogisch-didaktische Ausrichtung dieses Schultyps vor dem Hintergrund seiner historischen Wurzeln skizziert. Die Entwicklung der Handelsakademien ist für die wirtschaftspädagogische Ausbildung von besonderer Bedeutung, weil die Mehrheit der Wirtschaftspädagogik-Absolvent/innen in Österreich, die sich für eine Unterrichtstätigkeit entscheidet, an diesem Schultyp tätig ist. Gerade Handelsakademien außerhalb von Wien sind jedoch von rückläufigen Schüler/innenzahlen stark betroffen. Vor diesem Hintergrund stellen sich grundlegende Fragen für das Selbstverständnis der Wirtschaftspädagogik in Österreich. Ebenso ergibt sich die Notwendigkeit von Reformstrategien für Handelsakademien, die exemplarisch skizziert werden. Aus komparativer Perspektive, die viele der zahlreichen Publikationen des Jubilars dieser Festschrift charakterisiert, vermag dieser Beitrag Impulse zur Struktur wie auch zu den Herausforderungen der wirtschaftsberuflichen Bildung zu geben.
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Aff, J., Greimel-Fuhrmann, B. (2019). Wirtschaftsberufliche Bildung in Österreich – quo vadis?. In: Pilz, M., Breuing, K., Schumann, S. (eds) Berufsbildung zwischen Tradition und Moderne. Internationale Berufsbildungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24460-6_13
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