Erzählungsbezogene Ansätze der Jugendarbeit zur Bearbeitung lebensweltbasierter Ablehnungshaltungen

Zusammenfassung

Völkisch-nationalistische Bewegungen und flüchtlingsfeindliche Mobilisierungen waren in den vergangenen Jahren gleichzeitig ein Kernbestandteil und Antrieb der politischen Debatte nicht allein in der Bundesrepublik, sondern auch in Europa sowie darüber hinaus. Fabian Georgi sieht im „national-chauvinistischen Backlash gegen die Politik [der] partiell offenen Grenzen 2015/2016“ am Ende des Sommers der Migration „die Eigensinnigkeit sowohl rassistisch, als auch nationalistisch motivierter Bevölkerungsgruppen im globalen Norden, die versuchen, ihre relative Privilegierung in der imperialen Produktions- und Lebensweise chauvinistisch zu verteidigen, auch wenn sie damit die Arbeitskraftstrategien bestimmter Kapitalfraktionen sabotieren.“ (Georgi 2016: 200) Volker Weiß (2017: 12) nennt zwei Gründe für die breitentaugliche und hier anknüpfende Rückkehr völkischnationalistischer Strömungen auf die politische Bühne: eine scheinbar vom Nationalsozialismus abgrenzbare Theorietradition unter dem Label der „Konservativen Revolution“ sowie einen hier ansetzenden übernationalen Fokus auf ein wertkonservatives Europa:), welches legitimiert ist, sich gegen eine entsprechend bebilderte Gefahr der „Anderen“ zur Wehr zu setzen. Eine solche, rassistische geprägte „Dämonisierung der Anderen“ dient allein dem Schutz in Legitimität und Funktionalität unter Druck geratener Privilegien der bestehenden westlichen Ordnungen (vgl. do Mar Castro Varela/ Mecheril 2016: 8).