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Das erzählte Selbst: Narrative Subjektkonstruktionen im Zeichen medialen und gesellschaftlich-kulturellen Wandels

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Das vergessene Subjekt

Part of the book series: Medien • Kultur • Kommunikation ((MKK))

  • 3004 Accesses

Zusammenfassung

Welche Narrationen erzählen Menschen, die die digitalen Medien als Instrumente und Bühnen des Erzählens nutzen oder sie zum Gegenstand des Erzählens machen? Diese Frage steht im Zentrum dieses Beitrags, der eine Sekundärauswertung der Studie ‚Kommunikative Öffentlichkeiten im Cyberspace‘ zugrunde liegt, in die Netzakteur_innen und Blogger_innen aus verschiedenen Teilen der Welt einbezogen waren. Es wurden sechs Narrationstypen identifiziert: Vernetzungs-, Selbstinszenierungs-, Händler- und Verkäufer-, Grenzmanagement-, Verwandlungs-, Auf- und Ausbruchsnarrationen. Diese Narrationstypen werden aus der Perspektive intersubjektiver und narrationsbezogener Theorieansätze analysiert. Sie stellen Antworten auf biografische und gesellschaftlich-kulturelle Provokationen dar und geben Einblicke in die Sehnsüchte der Netzgeneration, in ihre Orientierungssuche sowie in ihre Subjektkonstruktionen. Die digitalen Medien zeigen sich in den Narrationen nicht nur als Instrumente des Erzählens, sie formen das Was und Wie des Erzählens mit.

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Notes

  1. 1.

    (Die Studie ist ein Teilprojekt des Gesamtprojekts ‚Subjektkonstruktionen und digitale Kultur‘, die vom FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Projekt I 237–617) und von der VolkswagenStiftung gefördert wurde und von 2011–2014 durchgeführt wurde. Kooperationspartner der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt waren die Universität Bremen, die TU Hamburg-Harburg und die Universität Münster. Die Ergebnisse des Gesamtprojekts finden sich in Carstensen et al. (2014). Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse, die in diesem Beitrag thematisiert werden, finden sich in Schachtner (2016). Der vorliegende Beitrag greift Ergebnisse aus diesem Buch auf, die den Zusammenhang zwischen Narrationen, Medien, Subjekt und gesellschaftlich-kulturellen Wandel beleuchten und fügt diesen Ergebnissen neue theoretische Überlegungen hinzu.).

  2. 2.

    Ich unterscheide zwischen Erzählung und Narration. Erzählung ist eine Form der Darstellung, also ein Medium. Das Ergebnis der Erzählung ist die Geschichte oder Narration (Müller-Funk 2002, S. 171 f.).

  3. 3.

    Mitglieder der Forschungsgruppe ‚Kommunikative Öffentlichkeiten im Cyberspace’ waren: Nicole Duller, Katja Langeland, Katja Ošljak, Christina Schachtner, Heidrun Stückler.

  4. 4.

    Als Netzakteur_innen werden solche Personen bezeichnet, die zum Zeitpunkt des Interviews viele verschiedene Aktivitäten im Internet entwickelten. Blogger_innen werden Personen genannt, deren Hauptaktivität im Bloggen bestand.

  5. 5.

    Mehr zu Methodologie und Methoden s. Schachtner (2016, S. 17 ff. und 111 ff.).

  6. 6.

    Eine Schlüsselkategorie muss explizit oder implizit häufig im Material vorkommen und Ausgangspunkt verschiedener Submuster eines Phänomens sein (Strauss 1995, S. 64).

  7. 7.

    Kritische Reflexionen der Erzähler_innen in Bezug auf die Risiken digitaler Medien wurden nur insoweit einbezogen als sie zu Bestandteilen der jeweiligen Narrationen werden. Sie betreffen, wie beschrieben, neue Überwachungsmöglichkeiten, die Zerstörung der Privatsphäre sowie die Unverbindlichkeit digital hergestellter sozialer Beziehungen.

  8. 8.

    Hurrelmann und Albrecht (2014) bezeichnen mit dem Begriff Generation Y eine Alterskohorte, die in ihrer Jugend mit den gleichen Entwicklungen wie technische Neuerungen, soziale und kulturelle Stimmungsumschwünge konfrontiert sind. Von diesen Entwicklungen sei die gesamte Gesellschaft betroffen, aber es präge den beiden Sozialisationstheoretikern zufolge diejenigen besonders stark, die sich frisch mit ihnen auseinandersetzten.

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Schachtner, C. (2019). Das erzählte Selbst: Narrative Subjektkonstruktionen im Zeichen medialen und gesellschaftlich-kulturellen Wandels. In: Gentzel, P., Krotz, F., Wimmer, J., Winter, R. (eds) Das vergessene Subjekt. Medien • Kultur • Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23936-7_8

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