Zusammenfassung
Antworten der Politikdidaktik auf die Herausforderungen der politischen Bildung durch Populismus und Extremismus im „postfaktischen Zeitalter“ stellen Überlegungen zur analytischen Kategorie der „Moral“ in den Mittelpunkt. Es wird gezeigt, dass einerseits mit dieser Kategorie im Sinne einer hermeneutischen Politikdidaktik die aktuellen Phänomene als Erscheinungen des politisch-kulturellen Wandels zu beschreiben sind. Andererseits ist es möglich, konkrete rationale und emotionale politikdidaktische Strategien zu entwickeln, welche die Schüler(innen) dazu befähigen, die populistischen Anti-Establishment Deutungen und die Agitation gegen die Medien in der moralisch überfrachteten politischen Kommunikation zu analysieren. Zur vorgestellten politikdidaktische Strategie gehört ebenfalls die Fähigkeit, sich des eigenen politischen Bewusstseinsbildungsprozesses zu vergegenwärtigen und dadurch die Bildung eigener Vorurteile überprüfen zu können, damit daraus entsprechende Handlungsoptionen entwickelt werden können.
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Deichmann, C. (2019). Neue Herausforderungen für die politische Bildung durch Populismus und Extremismus im „postfaktischen Zeitalter“. In: Deichmann, C., May, M. (eds) Orientierungen politischer Bildung im "postfaktischen Zeitalter". Politische Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23851-3_7
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