Zusammenfassung
Die klassische Rhetorik hat die grundlegenden Schritte, wie eine Rede entsteht, vor mehr als zweitausend Jahren beschrieben. Sie sind heute noch gültig: Erfindung, Anordnung, Formulierung, Gedächtnisübung und Auftritt. Doch die Möglichkeiten, was wir bei jedem Schritt tun können, haben sich erweitert. Redner oder Rednerinnen und Redenschreiber haben wenig Zeit, aber müssen viele Reden halten und schreiben. Wie gehen wir also mit unserer knapp bemessenen Zeit um? „Kreativität“ klingt gut, aber wie viel davon verträgt eine Rede? Sind Zitate nur zum Zitieren da? Und muss die Rede immer verständlich sein? Das haben wir doch immer gehört! Aber vielleicht hat Unverständlichkeit auch einen Nutzen – genau so wie Floskeln! In unserem Kulturkreis spielt Gedächtnis leider eine geringe Rolle – wer will schon Texte auswendig lernen. Aber wie kann das Gedächtnis uns helfen Ideen zu bilden, Formulierungen zu finden und Gedanken anzuordnen? Was bedeutet „Crowd-Ghostwriting“ und warum ist Rhetorik als die Kunst der Rede auch Sigetik, eine Kunst des Schweigens?
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Bazil, V. (2019). Fünf Tätigkeiten des Redners. In: Quick Guide Redemanagement in der Unternehmenskommunikation. Quick Guide. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23486-7_2
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