Zusammenfassung
Im Zentrum des Beitrags steht die Frage nach einer effektiven, erfolgreichen, zielgerichteten Familienpolitik. Staatliche Maßnahmen sind mit Bezug auf die individuelle Wohlfahrt grundsätzlich als ambivalent zu qualifizieren, da die Bedingungen ihrer Wirksamkeit von spezifischen und in hohem Maße variablen situativen Umständen abhängig sind. Deshalb fassen wir staatliche Politik zugunsten der Familie unter dem Gesichtspunkt sozialpolitischer Intervention, also als politischen Eingriff in bereits konstituierte soziale Verhältnisse auf, die ihrerseits auf derartige Interventionsversuche zu reagieren und deren Erfolg bzw. Misserfolg (sowie allfällige Nebenfolgen) zu beeinflussen vermögen. Vier Formen der staatlichen Förderung sozialer Teilhabe für Familien bzw. ihre Mitglieder werden unterschieden: Rechtliche, ökonomische, ökologische und pädagogische. Der Sinn gerade dieser Typisierung beruht auf der Einsicht, dass sie Maßnahmen in der Perspektive ihrer Wirkungsweise und damit auch von deren Erfolgsbedingungen zusammenfasst.
Erstveröffentlichung in: Kaufmann, Franz-Xaver (Hrsg.) (1982). Staatliche Sozialpolitik und Familie. München und Wien: R. Oldenbourg Verlag, 1–22. – Die vorliegende Fassung wurde durch den Autor überarbeitet und um einen letzten Abschnitt ergänzt. Der Text wurde der neuen Rechtschreibung angepasst.
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Herlth, A. (2019). Familiale Probleme und sozialpolitische Intervention (1982). In: Bevölkerung – Familie – Sozialstaat. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23171-2_11
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