Zusammenfassung
Andreas Wernet veranschaulicht am Beispiel an einer Interaktionssequenz zwischen Vater, Mutter und Tochter anlässlich eines Weihnachtsmarktbesuchs den Prozess der Formulierung einer Fallstrukturhypothese. Es wird gezeigt, dass die allmähliche, fallrekonstruktive Erschließung einerseits in detaillierter Analyse des Interaktionsprotokolls erfolgt; der Interpretationsprozess erscheint so als fortschreitende Verdichtung einer Fallstrukturhypothese. Andererseits wird ausgeführt, dass in diesem Prozess zugleich eine Theoriebildung erfolgt, indem die empirischen Rekonstruktionen in einen Verweisungszusammenhang zu einer fallübergreifenden Theoriesprache gerückt werden, so dass die theoretischen Modelle ihrerseits wiederum zur sinnverstehenden Erschließung beitragen. Am Ende des Beitrages werden einige methodologische Implikationen der Beispielinterpretation diskutiert.
Ich danke Imke Kollmer und der Herausgeberin, Dorett Funcke und dem Herausgeber, Thomas Loer für wertvolle Hinweise.
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Wernet, A. (2019). Wie kommt man zu einer Fallstrukturhypothese?. In: Funcke, D., Loer, T. (eds) Vom Fall zur Theorie. Studientexte zur Soziologie. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22544-5_2
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