Zusammenfassung
Ein zentrales Anliegen der Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD 2007) besteht darin, die internationale Ordnung vom gerechten Frieden her zu denken statt vom gerechten Krieg. Die zeitgeschichtliche Aktualität dieses Anliegens ergab sich aus der Befürchtung, dass die nach dem Ende des Ost-West-Konflikts sich abzeichnende Wiederbelebung der Lehre vom gerechten Krieg der Bewahrung (und dem Ausbau) der von der UN-Charta intendierten Friedensordnung als internationale Rechtsordnung entgegenwirken würde. Das empirische Erfahrungsfeld, auf das sich diese Befürchtung bezog, waren die Eingriffe der sich selbst als „internationale Gemeinschaft“ verstehenden liberalen Demokratien in innerstaatliche Konflikte des globalen Südens sowie der war on terror.
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Brock, L. (2019). Rechtserhaltende Gewalt im Kontext einer komplexen Friedensagenda. In: Werkner, IJ., Meireis, T. (eds) Rechtserhaltende Gewalt — eine ethische Verortung . Gerechter Frieden. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22499-8_6
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