Zusammenfassung
Der Beitrag befasst sich empiriegestützt mit der Frage, wie über Studium und Lehre nachgedacht werden kann, um Ansprüchen von Diversity und Inklusion gerecht zu werden. Er versteht ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Studieren u. a. als eine Frage der Passung von mitgebrachten Ressourcen und sozialen Dispositionen (Habitus) auf der einen und den Strukturen des Studiums auf der anderen Seite. Mit der Heuristik der Habitus-Struktur-Reflexivität wird ein Ansatz präsentiert, der diese Passungsverhältnisse zum einen zu analysieren vermag und zum anderen selbst als emanzipatorisches Medium in die Hochschulgestaltung und v. a. -lehre eingebracht werden kann.
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Mit freundlicher Genehmigung wurde dieser Beitrag erneut gedruckt. Original ist er hier erschienen: Auferkorte-Michaelis, N./Linde, F. (Hrsg.) (2018): Diversität lernen und lehren – ein Hochschulbuch. Opladen/Berlin/Toronto: Barbara Budrich, S. 135–150.
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Diese Konstellation sowie die angesprochenen Konflikte entsprechen einer realen Begebenheit, in der ich quasi als habitusreflexiver Paarberater tätig sein konnte.
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Dies deuten Ergebnisse einer Forschung an, die Studierende im Rahmen des Lehrforschungsprojektes „Der Herkunft begegnen …“ im Sommersemester 2013 an der Hochschule Düsseldorf durchgeführt haben.
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Schmitt, L. (2019). Der Herkunft begegnen … – Habitus-Struktur-Reflexivität in der Hochschullehre. In: Kergel, D., Heidkamp, B. (eds) Praxishandbuch Habitussensibilität und Diversität in der Hochschullehre. Prekarisierung und soziale Entkopplung – transdisziplinäre Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22400-4_21
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