Zusammenfassung
Während der manifeste Sinn des Films vom Kampf eines Mannes gegen zwei gefährliche Frauen erzählt, die sich zuletzt doch als Vertreterinnen des sogenannten »schwachen Geschlechts« erweisen, inszeniert der latente Sinn die antifeministische Botschaft, dass die Frauen gebändigt und unterworfen werden müssen, die durch berufliche und intellektuelle Emanzipation gegen die Vorherrschaft der Männer aufbegehren. Anhand des Hollywoodfilms wird sodann ausgeführt, wie sehr sich die von Horkheimer und Adorno beschriebene Form der Kulturindustrie gewandelt hat, die einst eine sexualfeindliche Moral und eine autoritäre Unterwerfung propagierte. Basic Instinct ist dagegen ein Beispiel für eine zeitgemäße Kulturindustrie, deren Helden sich über die konventionelle Moral hinwegsetzen und durch das hemmungslose Ausleben von Sexualität und Aggressivität Abenteuer bestehen.
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König, HD. (2019). Liebe, Sexualität und Mord. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion des Geschlechterkampfes in dem Hollywoodfilm Basic Instinct und seine kulturindustrielle Bedeutung. In: Die Welt als Bühne mit doppeltem Boden. Kritische Sozialpsychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22352-6_7
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