Zusammenfassung
Zur Messung sozialer Kohäsion wurden mehrere Indizes entwickelt. Im Einzelnen wurden die Indizes „Stärke informeller sozialer Netzwerke in der Nachbarschaft“, „Ausmaß der Verbundenheit mit der Nachbarschaft“, „Ausmaß der Solidarität und Hilfsbereitschaft der Nachbarn untereinander“, „Grad der zivilgesellschaftlichen und politischen Partizipation“ und schließlich ein diese Einzelindizes zusammenfassender Gesamtindex „Kohäsion in der Nachbarschaft“ entwickelt. Die so berechneten Indizes können Werte zwischen Null und 100 annehmen und liegen in Nürnberg deutlich über dem theoretischen Mittelwert von 50 Punkten – ein Hinweis auf ein nicht unerhebliches Niveau der Kohäsion. Dabei gibt es deutliche Schwankungen, sowohl zwischen den städtischen Teilgebieten wie auch zwischen den Teilindizes. Ein wichtiger Einflussfaktor auf das Niveau der Kohäsion ist die Armutsgefährdung im Stadtteil, die über den Indikator „Anteil der Bedarfsgemeinschaften an allen Haushalten“ erfasst wurde. Hier besteht ein starker negativer Zusammenhang mit dem Niveau der Kohäsion, der jedoch möglicherweise durch kohäsionsfördernde Strukturen im Quartier abgemildert wird.
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Notes
- 1.
Da alle Indikatoren dichotom sind, mit der Ausprägung „0“ für „Merkmal liegt nicht vor“ und „1“ für „Merkmal liegt vor“ entspricht der Mittelwert den Anteilswerten der Ausprägung „1“.
- 2.
Dieser Indikator wurde für die Berechnung des Summenindex (siehe unten) so rekodiert, dass er dann statistisch positiv mit den anderen Indikatoren korreliert.
- 3.
Eine Beschreibung der städtischen Teilgebiete findet sind in Abschn. 2.2.3.
- 4.
Eta2 wurde auf der Ebene der Individuen berechnet.
- 5.
Dass die Verwendung relativ großer Gebietseinheiten zu einer starken Unterschätzung von Nachbarschaftseffekten führen kann, hat Nonnenmacher (2007) gezeigt.
Literatur
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Fromm, S., Rosenkranz, D. (2019). Ergebnisse VI: Informelle Nachbarschaftshilfe und soziale Kohäsion. In: Unterstützung in der Nachbarschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22323-6_8
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