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Zwischen „Hartz IV“ und „Unternehmertum“

(Selbst-)Positionierungen von Existenzgründer*innen in der Grundsicherung

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Zusammenfassung

Aus dem Arbeitslosengeld II-Bezug heraus eine selbstständige Existenz aufzubauen, ist eine hürdenreiche Aufgabe. Stereotype Zuschreibungen wie die „fauler Hartz IV-Bezieher*innen“ und „erfolgreicher Unternehmer*innen“ spiegeln das Spannungsfeld wider, in dem sich Gründende bewegen. Die Analysen narrativ-biographischer Interviews mit leistungsbeziehenden Gründer*innen zeigen, dass der Arbeitslosengeld II-Bezug als eine Position sozialer Ortlosigkeit wahrgenommen wird und die Selbstständigkeit dazu dient, sich als Erwerbstätige*r zu positionieren und damit sozial zu verorten. In diesen Positionierungen steht zunächst die Herstellung von Adressierbarkeit im Mittelpunkt. Unter Bezugnahmen auf Narrative, Diskurse und Institutionen werden Selbst-Erzählungen hervorgebracht. Diese (Selbst)Positionierungen, die der Beitrag systematisch in den Blick nimmt, sind prozesshafte und kontextuell bedingte Formen, sich zu diskursiven Erwartungen ins Verhältnis zu setzen.

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Abbenhardt, L. (2019). Zwischen „Hartz IV“ und „Unternehmertum“. In: Geimer, A., Amling, S., Bosančić, S. (eds) Subjekt und Subjektivierung. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22313-7_9

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