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Jugendkörper im Netz. Erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Jugendliche und ihre fotografischen Selbstdarstellungen in digitalen sozialen Netzwerken

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Zusammenfassung

Der Beitrag fokussiert aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive, wie Jugendliche sich mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Anforderungen an die Gestaltung von Körper und Selbst auseinandersetzen. Es wird der These nachgegangen, dass es sich hierbei um (jugendliche) (Selbst–)Bildungsprozesse handelt. Im Beitrag werden Konzepte der Subjektivierung, des Körpers und des Leibes fruchtbar gemacht, um unterschiedliche Spannungsfelder jugendlicher Selbstdarstellungsarbeit, Auseinandersetzungen mit Gesellschaft und Körperbildern und darin eingelagerte (Selbst-)Bildungspotenziale herauszuarbeiten. Mithin setzt der Beitrag einen Kontrapunkt zu weit verbreiteter Kritik jugendlicher Selbstdarstellungen in digitalen sozialen Netzwerken, die deren gesellschaftliche Bedingtheit und die diffizilen Bewältigungsleistungen weitestgehend ignoriert.

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Notes

  1. 1.

    Durch den Einsatz von Bildbearbeitungssoftware können hegemoniale Körperbilder selbstverständlich auch reproduziert werden. So können beispielsweise die Augen zu Kulleraugen vergrössert oder Taillen zu Wespentaillen geschmälert werden.

  2. 2.

    Gemäß Plessner (2003) beschreibt der Leib im Unterschied zum materiellen und intentional form- und veränderbaren Körper den (affektiv) spür-, erleb- und erfahrbaren Körper (Plessner 2003). Über den Leib wird einerseits die Welt sinnlich-affektiv erfahren, andererseits verbirgt sich im leiblichen Zur-Welt-Sein eine Eigensinnigkeit, die bewusstem Handeln vorgelagert ist und die – wie noch auszuführen sei wird – das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft beeinflusst.

  3. 3.

    Dabei sind mit utopischen Körperentwürfen nicht nur diejenigen gemeint, die mittels eines Bildbearbeitungsprogrammes die Körpergrenzen transzendieren, sondern auch jene, die Ungeahntes des eigenen Körpers und der eigenen Darstellung(-smöglichkeiten) sichtbar werden lassen.

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Bütow, B., Schär, C. (2019). Jugendkörper im Netz. Erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Jugendliche und ihre fotografischen Selbstdarstellungen in digitalen sozialen Netzwerken. In: Dimitriou, M., Ring-Dimitriou, S. (eds) Der Körper in der Postmoderne. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22282-6_4

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