Zusammenfassung
Seit sich die europäische Medizin von der holistischen religiösen bzw. philosophischen Betrachtungsweise emanzipiert hat, bedurfte sie einer eigenständigen normativen Fundierung, denn nicht alles praktisch-technisch Machbare war und ist auch zugleich ein Erwünschtes und Gesolltes. Diese (nicht ‚wenn/dann‘-, sondern) ‚ob‘-Regeln ergehen in den Formen einer von ärztlicher Autorität formulierten Standesethik und/oder staatlich gesetzten Rechtsvorschriften einschließlich deren verbindlicher Interpretationen durch die Gerichte. Nach dem überkommenen „Eid des Hippokrates“ und der 1948 verfassten „Deklaration von Genf“ schreibt nunmehr die Bundesärztekammer die Standesregeln in der (Muster-)“Berufsordnung für die deutschen Ärztinnen und Ärzte“ sowie in nachgeordneten Richtlinien und Empfehlungen fort.
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Lohmann, U. (2019). Die neuere standesethische und medizinrechtliche Entwicklung in Deutschland. In: Gesundheit und Soziales (Public Health). Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22053-2_15
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