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Entwurfsbasierte Interventionen in der transdisziplinären Forschung

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Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag gewährt einen Einblick in die Praxis entwurfsbasierter Interventionen im Kontext transdisziplinärer Forschung und zeigt, wie Entwurfspraktiken, die in Designprozessen zur Anwendung kommen, in Prozessen kooperativer und partizipativer Wissens- und Erkenntnisgenerierung fruchtbar gemacht werden können. Es wird dargelegt, wie durch die Arbeit mit Entwürfen heterogene Perspektiven und Wissensbestände aufeinander bezogen und Momente der Integration erzeugt werden können. Nach einer Charakterisierung des Designs und der Designforschung sowie deren gängigen Methoden, werden Gemeinsamkeiten zwischen Designforschung und transdisziplinärer Forschung ausgelotet, um den Transfer von Entwurfspraktiken zur Unterstützung von Integrationsprozessen in transdisziplinären Teams zu rahmen. Anhand eines Beispiels aus einer Fallstudie in Transsylvanien wird der Einsatz von Entwurfsmethoden in transdisziplinären Prozessen exemplarisch gezeigt und werden erste Erkenntnisse aus der empirischen Arbeit vorgestellt. Ein Konzept verschiedener Integrationsdimensionen aus den transdisziplinären Nachhaltigkeitswissenschaften dient als Grundlage für die Untersuchung der epistemischen, sozial-organisatorischen und kommunikativen Integrationsleistung von Entwurfsmethoden. Für die Praxis transdisziplinärer Forschung, aber auch für die Erforschung transdisziplinärer Integrations- und Interventionsprozesse eröffnet sich mit der Entwurfspraxis ein Feld, das den methodischen Kanon des Arbeitens in heterogenen Teams erweitert.

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Notes

  1. 1.

    In folgenden Projekten konnten bereits Erfahrungen über den Einsatz von Entwürfen in transdisziplinärer Forschung gesammelt werden: „COMPAGNO – Personalisierter Begleiter“ (www.compagno-mobil.de), „ServaLink – Service-Assistent zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum“ (www.servalink.de), „Leverage Points for Sustainability Transformation“ (www.leveragepoints.org).

  2. 2.

    Mock-upʼs sind Modelle aus preiswerten Materialien. Als erster Schritt von der Skizze zur dreidimensionalen Form dienen sie der Überprüfung eines Designs.

  3. 3.

    Prototypen können in unterschiedlichen Qualitätsstufen angefertigt werden. Mit ihnen kann das Design oder bestimmte technische Funktionen überprüft werden. Häufig wird statt von Prototyp auch von einem Modell gesprochen.

  4. 4.

    Computer-aided design (CAD) bezeichnet die rechnergestützte Konstruierung eines Produkts.

  5. 5.

    Als Rendering bezeichnet man die fotorealistische Darstellung durch die computergestützte Berechnung von CAD-Daten (CAD) auf Basis von Rechenprozessen.

  6. 6.

    Unter AutorendesignerInnen versteht man Design-Stars, deren Entwürfe stark mit dem Namen der entwerfenden Persönlichkeit verknüpft sind.

  7. 7.

    Styling ist die oberflächliche Verschönerung eines Produkts am Ende eines Produktentwicklungsprozesses ohne die vorherige Einbeziehung des Designs und zum Zwecke der Absatzsteigerung.

  8. 8.

    Für die weitere Arbeit und charakteristische Beschreibung der Designpraxis und ihrer Methoden wird der Fokus auf das Produktdesign, also die Gestaltung von Konsum- oder Gebrauchsgütern, gelegt.

  9. 9.

    Die hier genannten Methoden erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dienen lediglich der beispielhaften Beschreibung von möglichen Methoden, die in einem Designprozess zum Einsatz kommen können.

  10. 10.

    Im Kontext der Designpraxis, des ‚Design Thinkings‘ und der Designforschung herrscht eine Vielzahl unterschiedlicher Designprozess-Modelle mit teils unterschiedlichen, teils ähnlichen Prozessschritt-Bezeichnungen vor. Zum Zwecke des Überblicks soll der Designprozess deshalb auf die hier vorgestellten fünf Schritte kondensiert werden. Die Phasen sind nicht als trennscharf voneinander abgegrenzt und in einer linearen Logik zu denken, sondern überschneiden sich, gehen fließend ineinander über und wiederholen sich zum Teil.

  11. 11.

    Manchmal auch Mood-Charts genannt.

  12. 12.

    Manchmal auch Scribbles genannt.

  13. 13.

    Der Unterschied zwischen Designmodellen und Funktions-Prototypen besteht darin, dass Designmodelle nur das realistische Aussehen eines Produktes wiedergeben, nicht jedoch wie bei einem Funktions-Prototyp bereits im Gebrauch funktionieren.

  14. 14.

    Dies ist ein Sammelbegriff für verschiedene Verfahren, bei denen durch das schichtweise Aufbringen eines Materials, zum Beispiel Kunststoff, Gips oder Metall, nach und nach eine dreidimensionale Form entsteht. Je nach Qualität des Verfahrens und Materials können diese Formen mit einer entsprechenden Lackierung als Designmodell oder bereits als Funktions-Prototyp verwendet werden.

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Peukert, D., Vilsmaier, U. (2019). Entwurfsbasierte Interventionen in der transdisziplinären Forschung. In: Ukowitz, M., Hübner, R. (eds) Interventionsforschung . Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22048-8_10

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