Zusammenfassung
Die Zeiten für Familienunternehmen haben sich geändert, weil das gewohnte Wachstums- und Erfolgsmuster von Familienunternehmen ausgedient hat. Die um Personen herum gebauten und auf Vertrauen basierenden Führungsverhältnisse können den Anforderungszuwachs der veränderten Umweltbedingungen des Marktes unternehmensintern nicht mehr angemessen verarbeiten. Um die Überlebensfähigkeit des Familienunternehmens auch in Zukunft zu sichern, ist ein Musterwechsel notwendig, und die Aufgabenstellung heißt, so sachorientiert und organisationsförmig wie möglich zu werden, ohne die personenorientierte auf der Familie basierenden Geschichte, Kultur und Erfahrung zu verlieren. Anders formuliert: Familienunternehmen stehen vor der paradoxen Herausforderung, zum Konzern werden zu müssen, ohne dabei zum Konzern zu werden.
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Zur Sicherung der Dynastie setzte das Familienunternehmen früher auf das Erstgeburtsrecht des ältesten Sohnes. Verhältnismäßig früh wurde aber die Adoption von Schwiegersöhnen, die den Namen Kongō annahmen, verstärkt.
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Anzahl der Mitglieder von „The Henokiens“, einer Organisation für traditionsreiche Familienunternehmen. Nur das Unternehmen, das seit über 200 Jahren durchgängig in Mehrheitsbesitz der Familie und von einem Eigentümervertreter geführt wird, darf die Mitgliedschaft beantragen.
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Der Autor hat im Rahmen seiner Doktorarbeit ein umfangreiches qualitatives Forschungsprojekt durchgeführt. Im Rahmen einer Mehrfallstudie untersuchte er 16 Familienunternehmen und interviewte 57 Gesprächspartner. Das Untersuchungssample ist hinsichtlich der Branche (Industrie‑, Konsumgüter‑ und Handelsunternehmen), der Generation (1. bis 5. Generation) und der Größe (ca. 200 Mio. € bis neun Mrd. Euro Umsatz) heterogen.
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Die diesem Beitrag zugrunde gelegte Doktorarbeit thematisiert das personenorientierte Wachstumsmuster ausführlich und identifiziert in der Empirie das strukturelle Führungsdilemma, welches in Abb. 9.1 dargestellt ist.
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Brückner, A. (2019). Familienunternehmen am Scheideweg. In: Dahm, M., Thode, S. (eds) Strategie und Transformation im digitalen Zeitalter. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22032-7_9
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